Die Zeit für Tom Pokel bei den Caps ist abgelaufen.

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Wien - Die Vienna Capitals haben sich am Sonntag mit sofortiger Wirkung von Coach Tom Pokel getrennt. "Die für uns unbefriedigenden Ergebnisse der letzten Runden haben deutlich gemacht, dass wir vor den Play-offs handeln müssen", wurde General Manager Franz Kalla in einer Aussendung zitiert.

Laut Capitals fühlte sich Pokel in den vergangenen Wochen ausgebrannt. "Die letzten drei Jahre waren sehr intensive für mich. Nach dem Meistertitel mit dem HC Bozen, der Betreuung der italienischen Nationalmannschaft und meinem Engagement hier in Wien bin ich derzeit mental leer", sagte der 47-jährige US-Amerikaner in einer Capitals-Mitteilung. Vorübergehend wurden die Caps interimistisch von Phil Horsky betreut, am Montag soll der neue Headcoach präsentiert werden.

Caps am Ende

Auf dem Eis ging es mit den Wienern auch in der 6. Platzierungsrunde der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) nicht bergauf. Die Caps verloren am Sonntag in Szekesfehervar mit 2:4 und fielen mit der fünften Niederlage in Serie auf den sechsten und letzten Platz der oberen Zwischenrunden-Tabelle zurück. Fünf Strafen der Wiener im Mitteldrittel nützte Fehervar zur Vorentscheidung. Schiechl brachte die Capitals zwar in Unterzahl 2:1 in Führung (25.), doch Ejdepalm (26.) und Sikorcin (39.) nützten zweimal ein Zwei-Mann-Überzahlspiel, zudem war auch Banham (31.) erfolgreich. Dem 2:4-Rückstand liefen die Wiener im Schlussdrittel erfolglos hinterher.

Bullen souverän

Viel besser läuft es für Red Bull. Die Salzburger haben den Heimvorteil bis ins Finale in Griffweite. Nach dem 2:1 am Freitag in Linz entschieden sie auch das zweite Duell mit den Black Wings an diesem Wochenende für sich und führen nach dem 5:3 vier Runden vor Schluss der Pick Round fünf Punkte vor den Oberösterreichern.

Heinrich (9.) und Duncan (14./PP) sorgten für eine hoch verdiente 2:0-Führung. Im Schlussdrittel hielten die Liga-Toptorschützen Lebler mit seinen Saisontreffern Nummer 31 und 32 und Kozek mit seinem 31. Tor die Hoffnungen der Linzer am Leben, allerdings ließ sich Salzburg die Punkte nicht mehr nehmen.

Salzburg bestätigte mit dem siebenten Sieg in Folge die Position als aktuell bestes Team und einmal mehr seine Heimstärke. Für das Team von Daniel Ratushny war es der zehnte Sieg im heimischen Volksgarten hintereinander, seit 21. Dezember ist Salzburg in Heimspielen ohne Punkteverlust.

VSV prolongiert Negativserie

Der VSV unterlag Znojmo mit 1:2 nach Penaltyschießen. Die Villacher mussten ohne die Stammspieler Unterluggauer, Jarrett und Santorelli die achte Niederlage hintereinander einstecken. Die Partie war lange ein Duell der beiden Torhüter Lamoureux (VSV) und Nechvatal (Znojmo), die mit einigen herrlichen Paraden Tore verhinderten. Platzer brach schließlich den Bann (48.), der VSV vergab aber in der Folge große Chancen auf weitere Tore. Es sollte sich rächen. Sedivy gelang zunächst der Ausgleich (57./PP) und verwandelte danach auch als einziger Spieler seinen Penalty. Allerdings ging dem eine turbulente Szene voraus: Nach je drei vergebenen Penaltys auf beiden Seiten traf VSV-Stürmer Hadyar, allerdings hätte Znojmo die zweite Penalty-Runde eröffnen müssen. Die Schiedsrichter annullierten nach tschechischen Protesten den Hadyar-Treffer, Sedivy traf bei seinem Versuch und Haydar beim nächsten Anlauf nicht mehr.

Bozen auf Kurs

In der Qualifikationsrunde, in der die letzten zwei Plätze für das Viertelfinale vergeben werden, steht der EBEL-Titelverteidiger aus Bozen vor dem Aufstieg. Die Südtiroler gewannen den Schlager gegen den KAC mit 5:3 und haben nun fünf Punkte Vorsprung auf die drittplatzierten Klagenfurter. Die Graz 99ers übernahmen dank eines 3:0 gegen HC Innsbruck Rang zwei, Dornbirn wahrte mit einem 2:1-Erfolg bei Olimpija Ljubljana die Chance auf das Viertelfinale. Damit dürfte es in den ausstehenden vier Runden hinter Bozen (14 Punkte) zu einem Dreikampf der österreichischen Clubs Graz (11), KAC (9) und Dornbirn (9) um das letzte Viertelfinal-Ticket kommen.

Der KAC, der im Vorjahr erstmals in der Geschichte das Viertelfinale verpasst hatte, ist einem neuerlichen vorzeitigem Saisonende wieder einen Schritt näher gekommen. Dabei lag der Rekordmeister in Bozen kurz vor der zweiten Drittelpause noch mit 3:1 voran. Doch Gander (39.) und Pance (40.) mit einem Doppelpack innerhalb von 67 Sekunden leiteten die Aufholjagd der Südtiroler ein, die Insam (48.) und De Simone (60.) vollendeten.

Graz, am Donnerstag in Innsbruck mit 1:2 nach Penaltyschießen unterlegen, ging im Mitteldrittel durch Tore von Woger (24.) und Ganahl (33.) in Führung, Pinter fixierte in der 43. Minute den Endstand. Dornbirn machte in Slowenien durch Bombach (16.) einen frühen Rückstand wett und fixierte dank eines Petrik-Treffers in der 42. Minute den Sieg. (APA/red, 22.2.2015)

Pick Round (Platzierungsrunde) - 6. Runde:

VSV - HC Orli Znojmo 1:2 n.P. (0:0,0:0,1:1;0:0,0:1). Villach, 3.244. Tore: Platzer (48.) bzw. Sedivy (57./PP und entscheidender Penalty). Strafminuten: 10 bzw. 12.

Fehervar AV19 - UPC Vienna Capitals 4:2 (1:1,3:1,0:0). Szekesfehervar, 3.071. Tore: Bartalis (17.), Ejdepalm (26./PP2), Banham (31.), Sikorcin (39./PP2) bzw. Sylvester (9./PP), Schiechl (25./SH). Strafminuten: 10 bzw. 18.

Red Bull Salzburg - Liwest Black Wings Linz 5:3 (2:0,0:0,3:3). Salzburg, 3.015. Tore: Heinrich (9.), Duncan (14./PP, 51.), Welser (48., 60./empty net) bzw. Lebler (49., 51.), Kozek (56./PP). Strafminuten: 16 bzw. 10.

Qualifikationsrunde - 6. Runde:

Moser Medical Graz 99ers - HC TWK Innsbruck 3:0 (0:0,2:0,1:0). Graz, 1.940. Tore: Woger (24.), Ganahl (33.), Pinter (43.). Strafminuten: 8 bzw. 4.

HDD Telemach Olimpija Ljubljana - Dornbirner EC 1:2 (1:1,0:0,0:1). Ljubljana, 250. Tore: Pesut (14./PP) bzw. Bombach (16.), Petrik (42.). Strafminuten: 4 bzw. 8.

HCB Südtirol - KAC 5:3 (1:2,2:1,2:0). Bozen, 2.759. Tore: Gander (15., 39.), Pance (40.), Insam (48.), De Simone (60.) bzw. Jacques (3.), M. Geier (20.), Pöck (30.). Strafminuten: 6 bzw. 6.