Kleidung aus dem unendlichen Sortiment des Videospiel-Merchandisings ist zumeist nicht schicker als der billige Logo-Aufdruck selbst. Die Hersteller müssen sich über stilistische Fragen jedoch auch keine Gedanken machen. Auf Messen und bei Promoaktionen verteilt, werden unförmige T-Shirts und Hoodies von den Fans dankend angenommen und mutieren dafür auch gerne zu wandelnden Werbeschildern.
Spielefans, die sich ebenso gerne aber auf subtilere Weise mit ihren Lieblingsfiktionen identifizieren möchten, kommen dabei zu kurz. Die Hamburger Firma Musterbrand hat sich dieser Problematik angenommen und bietet seit vergangenem Jahr nun Gamer-Outfits für Modebewusste. Der Ansatz: Anstatt Shirts mit Werbeaufdrucken zu verkaufen, wird Kleidung angeboten, die zum Spiel passt oder aus der Spielwelt stammen könnte.
Dabei setzt der Hersteller auf unterschiedlichste Materialien für jede Jahreszeit und präsentiert unter anderem eine Daunenjacke für vermeintliche Aperture-Wissenschaftler ("Portal"), eine Tychus Bomberjacke für "StarCraft"-Liebhaber oder ein City 17-Jeanshemd für "Half-Life"-Veteranen. Aus der "Assassin's Creed"-Kollektion kann man sich sogar einen "Arno"-Mantel bestellen, der den historischen Look in die Gegenwart holt. Zur Expedition lädt die Scout-Jacke auf "Metal Gear Solid" ein. Die Outfits sind mit zahlreichen Details wie passenden Abzeichen und Marken versehen und laut ersten Medienberichten hochwertig verarbeitet.
"Die Verarbeitung stimmt, sie sind robust, die kleinen Details erfreuen das Spielerherz, stören aber optisch nicht insoweit als dass sie es zu einem billigen Werbeartikel werden lassen würden", schreibt etwa die Seite Eurogamer.de. Dies lassen sich die Designer allerdings auch etwas kosten. Hauben gibt es etwa ab 30 Euro, Winterjacken schlagen schon einmal mit 250 Euro zu Buche. (zw, derStandard.at, 23.2.2015)