Graz/Wien/Aurora - Nur gut eine Woche ist es her, dass Magna Steyr mit Apple in Verbindung gebracht wurde. Die die österreichische Tochter von Magna International, so kolportierte das Wall Street Journal, sei einer der Kooperations-Kandidaten für die Entwicklung und den Bau eines Apple-Cars.
Bislang bleibt es bei Mutmaßungen und Kaffeesud-Leserei - sehr konkret ist jedoch die aktuelle Generation des Mila, jener Concept-Car-Marke, mit der Magna seit Jahren seine Kompetenz im Bereich des Rapid-Prototyping unter Beweis stellt.
Reduziertes Gewicht
Eine Woche vor Beginn des Genfer Automobilsalons präsentierte Magna nun den jüngsten Spross aus der Familie: Der Mila Plus Plug-in Hybrid zeichnet sich nach Angaben von Magna durch verringerte Emissionswerte, reduziertes Gewicht und höhere Reichweiten aus. Ein Gutteil der Entwicklung läuft über Simulationen, hieß es bei der Präsentation am Montag in Graz-Thondorf.
Der Kern des Konzeptes ist, dass Sicherheit, Fahrspaß und Nachhaltigkeit keine Widersprüche sein müssen, so Andreas Wolfgruber, regionaler Chef-Designer bei Magna. Von dem Fahrzeug existiert ein Prototyp, es ist das achte Mitglied der Mila-Fahrzeugfamilie.
Batterie steckt im Rahmen
Bedingt durch das hohe Gewicht der Batterien setzte man kontinuierlich auf Reduktion der Masse: Der Rahmen ist aus Aluminium, die Verbindungen sind im Fügeverfahren verklebt, nicht verschweißt. Die Integration der Batterie in den Rahmen verleiht dem Fahrzeug laut Wolfsgruber eine erhöhte Steifigkeit. Zur Leichtbauweise trage auch die Konzeption einer Multimaterial-Außenhaut bei.
Angetrieben wird der Mila Plus durch einen Dreizylinder-Benzinmotor, durch zwei zusätzliche Elektromotoren auf den beiden Achsen wird ein E-Allrad geschaffen. Das Gewicht inklusive der Batterie beträgt 1.520 Kilogramm.
Der Emissionswert beläuft sich auf 32 Gramm CO2 je Kilometer. Die Benziner-Reichweite beträgt rund 500 Kilometer, im E-Antrieb rund 75 Kilometer. Zum Fahrspaß steuert die hohe Beschleunigung bei: Von null auf 100 km/h im Benzinermodus braucht der Mila Plus 4,9 Sekunden, im E-Modus von null auf 80 km/h 3,6 Sekunden.
In drei Jahren serienreif
Laut Wolfsgruber sind die Chassis-Teile und die Innenausstattung des zweisitzigen Fahrzeugs aus Biokunststoff und Naturfasern rezyklierbar. Eine Serienreife wäre in zwei bis drei Jahren möglich, in Kontakt sei man "mit der ganzen Automobilwelt", sagte Wolfsgruber. Das Konzept sei eine "mögliche Umsetzbarkeit im wirtschaftlichen Rahmen". (red/APA, 23.2.2015)