Ab März rechnet Hot den mobilen Internetverbrauch nur noch in 102,4-Kilobyte-Blöcken ab.

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Michael Krammer zeigt sich mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden.

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Der Anfang Jänner gestartete Mobilfunker Hot erfreut sich ob seiner Tarifgestaltung regen Interesses, musste aber auch vermehrt Kritik für seine hohe Datentaktung von einem Megabyte einstecken. Egal, wie viel der Nutzer verbraucht – nach Trennung der Internetverbindung erfolgte stets eine Aufrundung auf das nächste Megabyte, was das gekaufte Datenvolumen massiv reduzieren oder bei flexiblen Tarifen die Rechnung deutlich in die Höhe treiben kann.

102,4 Kilobyte ab 1. März

Auf die Kritik aus den Reihen bestehender Kunden sowie von Interessenten reagiert der über den Diskontsupermarkt Hofer vermarktete Provider nun. Wie Michael Krammer, Chef der hinter Hot stehenden Ventocom, dem WebStandard in einem Hintergrundgespräch verriet, wird der Abrechnungstakt in Kürze für alle neuen und bestehenden Kunden gesenkt.

Ab 1. März beträgt er nur noch 102,4 Kilobyte und damit ein Zehntel des bisherigen Takts. Konnte man davon ausgehen, dass beim bisherigen Takt bei Vielnutzern der mobilen Internetverbindung vom monatlichen Datenvolumen mehrere hundert Megabyte allein durch die Abrechnungsweise "aufgefressen" wurden, hält sich der künftig zu erwartende Verlust nun in überschaubaren Grenzen. Auch für Kunden mit dem Hot-flex-Tarif, bei dem pro verbrauchtem Megabyte abgerechnet wird, dürfte das einen geringeren Guthabenverbrauch zum Resultat haben.

Kritik an Yesss

An den Tarifen selbst wird abgesehen von der Datentaktung nichts geändert. LTE-Angebote sind weiterhin für dieses Jahr in Planung.

Krammer kritisierte im gleichen Zuge auch die Konkurrenz. So würde der zu A1 gewechselte Diskonter Yesss nicht nur mit einem Megabyte takten, sondern die Verbindung auch einmal stündlich erneuern. Zudem gebe es auf dem Markt immer noch Prepaid-Angebote, bei denen ein Megabyte Datenverbrauch mit sechs Euro zu Buche schlage.

Probleme bei der Rufnummernmitnahme

Außerdem bemängelt Krammer das Fehlen eines einheitlichen Verfahrens für die Rufnummernmitnahme. Etwa 30 Prozent der Kunden, die ihre alte Nummer zu Hot mitnehmen wollen, klagen über Probleme. Ursache für diese ist wohl, dass jeder Anbieter hier eigene Datenbanken pflegt und über ein eigenes Prozedere verfügt. Der Hot-Betreiber wünscht sich ein einheitliches Verfahren sowie den Wegfall der Mitnahmegebühr, die bei den meisten Anbietern 19 Euro beträgt.

Genaue Angaben zur Zahl der Kunden, die sich mittlerweile für Hot entschieden haben, macht Krammer weiterhin nicht. Es sei jedoch "nicht falsch", davon auszugehen, dass es sich um mehr als 50.000 Personen handelt, die mittlerweile die Dienste des jungen Anbieters in Anspruch nehmen. (gpi, sum, derStandard.at, 24.2.2015)