Wer beim Urlaub sparen will, sollte individuell verreisen.

Wien - Die Krise hat den Österreichern nicht das Fernweh und die Lust aufs Reisen genommen. Wer dabei auf sein Auto vertraute, entlastete die Urlaubskassa. Vorausgesetzt dieses benötigte nur Sprit und nicht die Hilfe eines Mechanikers. Pauschale Trips per Flugzeug oder Bus jedoch gingen empfindlich ins Geld. Das zeigen zumindest nackte Zahlen der Statistik Austria zur Inflation im Jänner.

Um 18 Prozent mehr auslegen musste, wer sich im vergangenen Jahr pauschal via Bus ins Ausland begab, Flugreisen verteuerten sich um mehr als fünf Prozent. Querbeet zogen die Preise für Pauschalreisen um sieben Prozent an.

Mehr all-inclusive

Reiseverbandspräsident Josef Peterleithner bezweifelt, dass die Urlaube in Summe mehr kosteten. Geändert habe sich allerdings die Art und Weise des Reisens. So legten viele Österreicher mehr Wert auf vier und fünf Sterne, sagt Peterleithner. Sie buchten verstärkt all-inclusive, und das in der weiten Ferne. Auch Kreuzfahrten, die nicht gerade zur günstigsten Reiseoption zählen, boomen. Unterm Strich hebe das die Reisekosten.

Doch zurück zur Inflation. Diese ist im Jänner erneut gesunken - auf den niedrigsten Wert seit Oktober 2009. Nach ein Prozent im Dezember betrug sie zuletzt in Österreich nur noch 0,6 Prozent.

Preisdämpfer im Zwölf-Monats-Vergleich waren einmal mehr die Energiepreise: Um 25 Prozent rasselten etwa die Kosten für Heizöl nach unten, was die höheren Mieten kompensierte. Treibstoffe waren um knapp 16 Prozent günstiger zu haben. Lediglich für allfällige Reparaturen musste um fast drei Prozent draufgelegt werden.

Nur in vier Ländern Inflation

Dezent im Hintergrund halten sich die Ausgaben für Lebensmittel, lange Zeit eine der wesentlichen Preistreiber. Sie verteuerten sich zuletzt übers Jahr im Schnitt nur noch um 0,3 Prozent. Ein zumindest im Monatsabstand Ausreißer nach oben waren die Fixkosten für Strom mit einem Plus von satten 41 Prozent.

EU-weit wurde im Jänner neben Österreich nur in vier weiteren Ländern leichter Preisauftrieb registriert. Ansonsten setzte sich der Preisverfall fort. Nach Daten von Eurostat liegt die Rate nun bei minus 0,6 Prozent. Am stärksten war die Deflation in Griechenland und Bulgarien. Am stärksten preissenkend ist der niedrige Ölpreis. Teurere Restaurants, Cafés und Zigaretten halten dagegen. (vk, DER STANDARD, 25.2.2015)