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Eine HIV-Behandlung wirkt nur, wenn sie konsequent eingehalten wird. Kondome bleiben der beste Schutz. Die Tablette Truvada wirkt aber auch, wenn "Unfälle" passieren, etwa dann, wenn Kondome reißen oder vergessen werden.

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Durch die punktuelle Einnahme des HIV-Medikaments Truvada kann die Ansteckungsgefahr einer klinischen Studie zufolge erheblich verringert werden. Das Infektionsrisiko soll sich um bis zu 86 Prozent verringern, wenn homosexuelle Männer das Präparat Stunden vor und ein bis zwei Tage nach dem Geschlechtsverkehr einnehmen.

Das geht aus einer in Seattle vorgestellten Untersuchung der staatlichen französischen Aids-Forschungsstelle ANRS hervor. Bisher wurde lediglich nachgewiesen, dass die Ansteckungsgefahr bei täglicher Einnahme des Medikaments deutlich sinkt. Nun sei erstmals gezeigt worden, dass die Tabletten auch bei punktueller Verabreichung vor und nach dem Sex wirksam seien, schrieben die Forscher in ihrem Bericht.

Kondome sind weiter essenziell

Die US-Seuchenkontrollbehörde CDC wertete die Studie als ermutigend. Es sei aber noch nicht geklärt, ob sich die Ergebnisse auch auf heterosexuelle Männer und Frauen oder Drogenabhängige übertragen ließen. Die US-Behörde empfiehlt daher weiter eine tägliche Einnahme des Medikaments sowie andere Vorsichtsmaßnahmen wie den Gebrauch von Kondomen.

An der Studie nahmen zwischen Februar 2012 und Oktober 2014 insgesamt 400 Probanden mit hohem Infektionsrisiko teil. Im Schnitt hatten sie zehnmal pro Monat Sex, oftmals mit unterschiedlichen Partnern. Das vom US-Pharmaunternehmen Gilead Sciences produzierte Präparat Truvada war im Juli 2012 als erstes Medikament zum Schutz vor HIV-Infektionen in den USA zugelassen worden. (APA, 25.2.2015)