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Ein entwaldetes Areal in Novo Progresso im brasilianischen Bundesstaat Para.

Foto: AP/Andre Penner

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Ezequiel Antonio Castanha bei seiner Verhaftung. Ihm drohen 40 Jahre Haft.

Foto: REUTERS/Folha do Progresso/Juliano Simionato

Sao Paulo - Die brasilianischen Behörden haben nach eigenen Angaben den Kopf einer kriminellen Bande festgenommen, die für 20 Prozent der Zerstörung des Regenwalds verantwortlich gemacht wird. Nach sechsmonatigen Ermittlungen sei Ezequiel Antonio Castanha am Wochenende im nordbrasilianischen Bundesstaat Para verhaftet worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Dem Bandenchef drohen 40 Jahre Haft wegen illegaler Abholzung, Geldwäsche, Verschwörung sowie der Nutzung gefälschter Dokumente. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft nahm die Bande illegal Waldstücke in Besitz, rodete diese und verkaufte sie teuer an Viehbauern.

Den dadurch entstandenen Schaden schätzt sie auf umgerechnet rund 203 Millionen Euro. Im Rahmen ihrer Ermittlungen hatte die Polizei schon vorher acht weitere Mitglieder der Bande gefasst.

Kahlschlag gesunken

Der Leiter des brasilianischen Umweltinstituts IBAMA, Luciano Evaristo, begrüßte den Ermittlungserfolg. Die Zerschlagung der Bande trage "zu einem erheblichen Teil" dazu bei, den illegalen Kahlschlag unter Kontrolle zu bekommen, sagte er. Sein Institut hatte dabei geholfen, die Bande aufzuspüren.

Die Regierung hatte im November bekanntgegeben, dass der Kahlschlag im Amazonasbecken binnen eines Jahres um 18 Prozent gesunken sei. Demnach wurden zwischen August 2013 und Juli 2014 insgesamt 4.848 Quadratkilometer Wald abgeholzt, die zweitkleinste Fläche seit Erfassung der Daten. (APA, 25.2.2015)