London - McDonald's steht wegen seiner Steuerpraxis erneut in der Kritik. Gewerkschaftsvertreter aus Europa und den USA warfen der Imbisskette am Mittwoch vor, sich zwischen 2009 und 2013 um Steuerzahlungen von etwa einer Milliarde Euro gedrückt zu haben. Demnach überwiesen Restaurants des amerikanischen Unternehmens Lizenzgebühren an eine Tochter in Luxemburg, wo vergleichsweise wenig Steuern anfallen.

Der Europäische Gewerkschaftsverband für den Öffentlichen Dienst und der amerikanische Zusammenschluss Service Employees International Union (SEIU) forderten deswegen die EU zu Ermittlungen auf. Die Europa-Niederlassung von McDonald's gab zunächst keine Stellungnahme ab. Der Konzern hatte früher bereits erklärt, sich an nationale Gesetze zu halten.

Die Steuervermeidung internationaler Konzerne sorgt in der EU seit Jahren für Unmut. So ermittelt die EU-Kommission wegen Vereinbarungen zwischen Mitgliedstaaten und Unternehmen. Im Visier sind etwa Abkommen Luxemburgs mit Fiat und mit Amazon. Eine Reuters-Recherche hatte bereits 2012 ergeben, dass Fast-Food-Ketten wie Burger King, Subway und McDonald's ihre Steuerzahlungen in Europa drücken. Dies gelingt mit Lizenzgebühren, die Restaurants an Tochtergesellschaften für die Nutzung von Marken oder Know-how zahlen müssen. (APA/Reuters, 25.2.2015)