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Peter Schröcksnadel: "So oder so steckt eine völlig verfehlte Politik dahinter. Wintersport gehört in den Winter, Sommersport gehört in den Sommer."

Foto: APA/ Gindl

DER STANDARD: Thema Weltmeisterschaft. Aber nicht nordische, sondern Fußball-WM 2022.

Peter Schröcksnadel: Dazu müssen Sie die Fis befragen.

STANDARD: Aber Sie sitzen ja im Vorstand der Fis.

Schröcksnadel: Ja, schon.

STANDARD: Was sagen Sie dazu, dass die Fußball-WM in Katar im November und Dezember 2022 stattfinden soll?

Schröcksnadel: Ein Witz ist das. Katar 2022 ist ein einziger Witz.

STANDARD: Inwiefern?

Schröcksnadel: Die WM kollidiert mit allem – mit den Fußballligen in Europa, mit dem Fußball-Europacup und mit dem Wintersport.

STANDARD: Was den Ski-Weltcup angeht, so wären die Rennen in Nordamerika, aber auch etwa Val d’Isère und Gröden betroffen.

Schröcksnadel: Exakt. Das schadet uns massiv. Wir werden Quoten verlieren, wir werden Einnahmen verlieren.

STANDARD: Könnte der Ski-Weltcup nicht einfach eine Pause einlegen?

Schröcksnadel: Ausgeschlossen. Die Zeit vor Weihnachten ist eine ganz wichtige Phase für uns, für unsere Partner, für die Industrie.

STANDARD: OC-Chef Thomas Bach ist glücklich, weil die Fußball-WM nicht mit Olympia kollidiert.

Schröcksnadel: Das kann schon sein. So oder so steckt eine völlig verfehlte Politik dahinter. Wintersport gehört in den Winter, Sommersport gehört in den Sommer.

STANDARD: Böse Zungen behaupten, dass Katar irgendwann auch eine Ski-WM veranstalten wird.

Schröcksnadel: Skispringen in der Halle, das wäre ja was. Da brauchen wir dann wenigstens keine Windregel mehr. (Fritz Neumann, DER STANDARD, 26.2.2015)