Sony ist ins Straucheln geraten. Während sich das Unternehmen verstärkt auf den Konsolenmarkt mit der Playstation 4 konzentriert, wird das Geschäft mit Smartphones und Fernsehern zurückgeschraubt. Das war auch Mobile World Congress zu spüren: das neue Tablet-Flaggschiff Xperia Z4 wurde nicht im Rahmen eines großen Events angekündigt, sondern Journalisten vorab nur in kleinen Runden gezeigt. Dazu präsentierte der Konzern das neue Mittelklasse-Smartphone Xperia M4 Aqua. Mit beiden Modellen kann der Konzern nicht sehr viel Neues vorweisen.
Wasserdichtes Gehäuse
Sowohl das Tablet als auch das Smartphone bieten beide einen Wasser- und Staubschutz nach IP65/68. Das heißt sie können bis zu 30 Minuten in einer Wassertiefe von 1,5 Metern verbleiben, ohne Schaden zu nehmen. Neu ist, dass Sony die USB-Anschlüsse nicht mehr durch Klappen schützt. Das ist zwar praktisch, da man nicht mehr darauf achten muss, dass diese auch wirklich dicht verschlossen sind. Allerdings kann man die Geräte erst ungefähr drei Stunden nach dem Tauchgang wieder aufladen.
Design
Beim Xperia Z4 Tablet hat Sony das Gehäuse nochmals schlanker und leichter als frühere Modelle gemacht. Das Gerät wiegt nur 389 Gramm und misst lediglich 6,1 mm. Das macht es für die Mitnahme in der Handtasche aber etwa auch beim Einhändigen Lesen komfortabler. Das letzte 10-Zoll-Tablet Sonys, das Xperia Z2 Tablet, brachte noch 439 Gramm auf die Waage. Ansonsten hat Sony das Design nur minimal verändert.
Einen guten Eindruck macht das Tablet-Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixel und einer Helligkeit von 500 Candela. Trotzdem des spiegelnden Bildschirms ist der Screen auch bei Tageslicht noch lesbar.
Auch das M4 Aqua bringt kaum optischen Neuheiten mit: es ähnelt mit seinen abgerundeten Kanten dem Xperia Z3 bzw. Z3 Compact. Als Mittelklasse-Modell bietet es eine in einigen Punkten abgespeckte Ausstattung. das 5 Zoll große Display kommt nicht mit Full-HD, sondern HD-Auflösung (720p), der interne Speicher fasst nur 8 GB, kann aber durch microSD-Karten erweitert werden.
Akkulaufzeit und Kameras
Punkten will Sony neben den wasserdichten Gehäusen vor allem mit langen Akkulaufzeit. Beim Tablet verbaut das Unternehmen einen starken 6.000mAH-Akku und verspricht bis zu 17 Stunden Videowiedergabe. Auch das Smartphone soll mit seinem 2.400mAH-Akku bis zu zwei Tage durchhalten. Ob man in der Realität auf solche Werte kommt, kann erst ein ausführlicher Test zeigen, der noch nicht möglich war.
Beide Geräte verfügen auch über hochauflösende Kameras. Beim Z4 Tablet sind es eine 8,1-Megapixel-Hauptkamera und eine 5,1-Megapixel Frontkamera. Das M4 Aqua ist mit einer 13-Megapixel-Kamera auf der Rückseite und einer 5-Megapixel-Kamera für Selfies ausgestattet. Dabei setzt Sony auf eine schwächere Hauptkamera als bei der Z3-Serie (20,7 Megapixel bei den Smartphones), aber mehr Megapixel für die Frontkamera.
Android mit eigenem Content
Erfreulich: Alle neuen Modelle sind bereits mit Android 5.0 Lollipop ausgestattet, das Sony mit eigenen Anpassungen überarbeitet. Diese machen etwa besonders bei der Kamera mit den zahlreichen Modi und Einstellungsmöglichkeiten bemerkbar. Das Unternehmen will aber auch mehr eigenen Content anbieten und hat dazu eine Überarbeitung der App Xperia Lounge angekündigt. Diese steht in drei Versionen für Xperia-Modelle, Xperia Z-Geräte und Smartphones anderer Hersteller zur Verfügung. Über die App bietet das Unternehmen unter anderem Entertainment-News oder Gewinnspiele. Ob Nutzer das als Kaufargument für ein Sony-Gerät sehen, ist jedoch zweifelhaft.
Verfügbarkeit
Das Xperia Z4 Tablet kommt Ende es zweiten Quartals um 649 Euro (LTE, 32GB) auf den Markt. Das Xperia M4 Aqua wird 299 Euro kosten. (Birgit Riegler, derStandard.at, 5.3.2015)