Wien – Der ehemalige Bawag-Generaldirektor Helmut Elsner, im sogenannten Bawag-Karabik-Verluste-Verfahren rechtskräftig verurteilt, beantragt die Wiederaufnahme seines Verfahrens. Der Antrag wurde am Donnerstag bei Gericht eingebracht. Es geht um diverse Kreditgewährungen, in denen Elsner vorgeworfen wurde, nicht für genügend Sicherheiten gesorgt zu haben und Bawag-Investor Wolfgang Flöttl riskante Geschäfte ermöglicht zu haben, ohne für die erforderlichen Risikoanalysen durchgeführt zu haben.

Die involvierten Gesellschaften waren Flöttls Ross Capital Markets und Capper, zudem ging es um die Beschlüsse für Veranlagungen in die sogenannten Unibonds. Elsners Anwalt Andreas Stranzinger führt für die Wiederaufnahme unter anderem folgende Punkte ins Treffen: Es sei kein Totalverlust entstanden, sondern auf den Konten Flöttls hätten sich zu der entsprechenden Zeit (im Jahr 2000) wesentliche Vermögensguthaben gefunden. In Summe seien das 221 Millionen Dollar gewesen. Flöttl habe außerdem in der Zeit ein enormes Vermögen anhäufen können, so sei er zu einem sehr bedeutenden Kunstsammler geworden.

Weiters führt Elsners Anwalt die "Vorverurteilung durch Richterin Claudia Bandion-Ortner" ins Treffen. Das Verfahren sei zudem "politisch motiviert" gewesen und habe dem Karrieresprung der Richterin zur Justizminister gedient. (gra, derStandard.at, 26.2.2015)