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St. Gallen ist zu klein für den internationalen Brustkrebskongress geworden. Nun ist Wien als Austragungsort an der Reihe.

Foto: APA/Kurzschuss, Damian Imhoff

Wien - Einer der weltweit wichtigsten Brustkrebskongresse - die "St. Gallen International Breast Cancer Conference - der seit 30 Jahren in der Ostschweiz stattfindet, tagt heuer erstmals in Wien. Das verlautbarte der Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie im Wiener AKH, Michael Gnant.

"Die St. Gallen-Brustkrebskonferenz gibt es seit rund drei Jahrzehnten. Sie wird alle zwei Jahre veranstaltet und ist mit an die 5.000 Teilnehmern neben dem jährlichen Brustkrebs-Meeting in San Antonio in den USA das wichtigste internationale Expertentreffen zum Mammakarzinom", ergänzt der Mediziner.

Vom Gründungsort und Namensgeber ist die Veranstaltung noch nie - auch nur vorübergehend - "übersiedelt". Mittlerweile ist die Konferenz aber zu einer Größe angewachsen, so dass Hotellerie, Infrastruktur etc. rund um die 74.000-Einwohner-Kommune in der Schweiz nicht mehr adäquat erscheinen.

Da Wien als hervorragender Forschungsstandort zum Thema Brustkrebs gilt, entschlossen sich die Organisatoren, den Konferenzort bei Beibehaltung des Namens zu wechseln.

Markenzeichen: Heftige Diskussionen

Bei der St. Gallen-Konferenz steht alle zwei Jahr die Zusammenfassung des aktuellen Wissens zum Thema Mammakarzinom in Diagnose und Therapie im Mittelpunkt. Bei den Kongressen der amerikanischen Mammakarzinomfachleute in San Antonio (Texas), beim jährlichen amerikanischen Onkologenkongress (ASCO) sowie den europäischen Krebsspezialisten-Meetings (ECCO/ESMO) wird der Fokus mehr auf die Vorstellung neuer Studien gelegt.

Eine Besonderheit der nun nach Wien kommenden Veranstaltung, so der Chirurg und Brustkrebs-Spezialist Gnant ist, dass "der Stand des Wissens zu einzelnen Themen schließlich heftig diskutiert und in einem rund 60 Fachleute umfassenden Expertenkomitee vor dem Auditorium öffentlich als Konsens abgestimmt wird." Auf diese Weise soll den Brustkrebsspezialisten relativ gut abgesichertes Wissen für die tägliche Praxis geboten werden.

Gnant, seit einigen Jahren Präsident der Österreichischen Studiengruppe für Brust- und Dickdarmkrebs (ABCSG), fungiert bei der Konferenz in Wien als Co-Vorsitzender. Bei entsprechender Bewährung des Standortes Wien könnte die Veranstaltung in Zukunft regelmäßig in der Bundeshauptstadt abgehalten werden.

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Tumorerkrankung der Frauen mit jährlich weltweit rund 1,7 Millionen Neudiagnosen. In Österreich wird die Diagnose jährlich bei etwas weniger als 5.000 Frauen gestellt. Früherkennung und bessere Behandlungsmöglichkeiten haben in den vergangenen Jahren zu deutlich besseren Überlebenschancen der Betroffenen geführt. (APA/red, derStandard.at, 26.2.2015)