Die Zukunft des mobilen Internets ist schnell. Als Oberbegriff für die nächste Generation des Datenfunks hat sich gemeinhin "5G" eingebürgert. Forscher der University of Surrey konnten in diesem Bereich nun einen neuen Rekord aufstellen.
Wie Quartz berichtet, konnten die Wissenschaftler eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von einem Terabit pro Sekunde erzielen. Der Wert liegt um mehr als das Hundertfache über der letzten Bestmarke: Im vergangenen Oktober brachte es Samsung auf 7,5 Gigabit. Die Ergebnisse wurden auf der V3 Mobile Conference bekanntgegeben.
Optimale Bedingungen
Freilich handelte es sich nicht um einen Feldversuch, sondern um ein Experiment unter kontrollierten und optimierten Laborbedingungen. Die Datenübertragung fand im Vakuum statt, unbeeinträchtigt von jeglichen Interferenzen. Reale 5G-Geschwindigkeiten werden dieses Niveau vermutlich bei weitem nicht erreichen. Dennoch ist der Versuch ein beeindruckender Beweis des technologischen Fortschritts.
Noch keine Einigkeit
Von Marktreife ist 5G aber noch ein gutes Stück entfernt. Bislang gezeigte Hardware ist noch zu groß und ineffizient, um im Alltag Verwendung zu finden. Dazu herrscht bei den Mobilfunkern derzeit keine Einigkeit hinsichtlich gemeinsamer Vorgaben und Standards. Manche sehen 5G als Kombination bisheriger Technologien, andere wollen eine klare Trennlinie und spezifische Vorgaben hinsichtlich Übertragungsgeschwindigkeit und Latenzzeiten.
Steigender Bandbreitenbedarf
Bis man 5G in der praktischen Verwendung sieht, werden noch einige Jahre ins Land ziehen. Der US-Kongress rechnet damit, dass die USA 2025 die Migration zum neuen Standard vollziehen. Die britische Telekombehörde erwartet den Marktstart in Großbritannien wiederum für 2020.
Klar ist jedenfalls, dass höhere Bandbreiten reichhaltigere Onlineinhalte ermöglichen werden. Der Bedarf an höheren Geschwindigkeiten, auch mobil, steigt aufgrund des Streamings von Videos und Musik sowie häufiger Nutzung cloudbasierter Apps seit Jahren rasant. Momentan liegen Bestwerte im Standard LTE bei rund 150 Mbit/s. (gpi, derStandard.at, 4.3.2015)