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Bucht von Kotor

Foto: REUTERS/Stevo Vasiljevic

Podgorica/Wien - Eine auf einer kleinen Insel am Eingang der Bucht von Kotor in Montenegro gelegene österreichisch-ungarische Festung soll in ein Hotel umfunktioniert werden. Die montenegrinische Opposition und lokale Bürgerverbände kritisieren deswegen den diese Woche zwischen der Regierung und der in der Schweiz ansässigen ägyptischen Firma Orascom abgeschlossenen Pachtvertrag.

Orascom will die Insel Lastavica für die nächsten 49 Jahre pachten. 15 Millionen Euro will das Unternehmen in den Umbau der Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem österreich-ungarischen General Lazarus von Mamula errichteten Festung investieren. Sie soll zu einem kleinen Fünf-Sterne-Hotel samt Casino werden.

Die Regierung behandle Kulturerbe als Konsumgut, kritisierte der Oppositionsabgeordnete Goran Tuponja. Lokale Bürgervereinigungen verwiesen auf die Nutzung der Festung Mamula im Zweiten Weltkrieg als Gefängnis durch die damaligen italienischen Besatzungstruppen. Damals kam es zu schweren Folterungen unter den insgesamt etwa 2.000 Insassen. Orascom hat vor, im künftigen Hotel ein Gedenkzimmer für die Opfer einzurichten. (APA, 26.2.2015)