Das Linzer Kunstmuseum Lentos ist, trotz künftigen Zeitgeschichte-Schwerpunkts, einen Besuch wert.

Barbara Gindl

Linz – Keine Linzer Torte, kein Sissi-Häferl, kein Donauwalzer, kein Zwergerlschneuzen in der Grottenbahn. Linz setzt künftig nicht auf Altbewährtes, sondern plant neue touristische Pfade einzuschlagen. Zwar blickt man im heurigen Gedenkjahr immer noch in die Vergangenheit, doch man lässt den üblichen Kitsch links liegen.

"Linz definiert sich nicht über Klischees, sondern über seine spannende Zeitgeschichte", erläutert Georg Steiner, Tourismusdirektor von Linz, im Gespräch mit dem STANDARD. Konkret hat man nun erstmals rund um die Stadtgeschichte ein fremdenverkehrstaugliches Paket geschnürt – und spielt dem Linz-Gast bewusst nicht nur die heile Welt vor. "Wir haben auch die prägenden dunklen Kapitel, etwa Linz als einstige 'Führerstadt', nicht ausgespart. Ein Besuch in Linz soll die Bedeutung menschlicher Handlungen und Entscheidungen sowie deren Konsequenzen in der Geschichte zeigen", so Steiner. Und es gehe auch darum, deutlich zu machen, dass auf "dunklem Boden wieder eine leuchtende Blume wachsen kann".

Überhaupt plädiert der Linzer Touristendirektor dafür, eine dauerhafte Stadtausstellung in Linz einzurichten: "Ein Haus der Stadtgeschichte wäre sicher sinnvoll." (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 27.2.2015)