Italiens Regierung verbietet Silvio Berlusconis Mediengruppe Mediaset, die Mehrheit an den Fernsehsendern des Staatsfernsehens Rai (Rai Way) zu übernehmen. Sie begründet das mit einem möglichen Interessenkonflikt des Politikers Berlusconi mit dem Mediengeschehen in Italien.

Die neu an der Mailänder Börse notierte Rai Way müsse mindestens zu 51 Prozent unter Kontrolle des Staates bleiben, sagte Regierungschef Matteo Renzi. Mediaset-Tochter EI Towers bot 1,2 Milliarden Euro für Rai Way. Auch die Börsenaufsicht Consob und die Wettbewerbsbehörde prüfen das Übernahmeangebot.

EI Towers betreibt 2700 Sender, Rai Way 2300. Italiens Markt von TV- und Telekom-Sendern ist stark fragmentiert.

Die Telecom Italia will ihre Sendertochter an die Börse bringen. Sie betreibt etwa ein Viertel der insgesamt 58.300 Sendeanlagen, ebenso viele hat Vodafone. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, DER STANDARD, 27.2.2015)