Die Stimmung im Verkauf könnte zwar besser sein, trotzdem sind mehr als 70 Prozent mit ihrem Gehalt zufrieden oder sehr zufrieden - so steht es in der aktuellen Gehaltsstudie zur Verkaufsbranche, die jährlich von der jobs-Personalberatung durchgeführt wird.

Sehr zufrieden können sich Verkaufsleiter in der IT-Branche, die in einem Großkonzern tätig sind, schätzen. Wenn sie dann auch noch 16 bis 20 Jahre Berufserfahrung haben, ein postgraduales Masterprogramm oder eine Fachhochschule abgeschlossen haben und einige Außendiensttage einlegen, entsprechen sie dem Ideal in der Verkaufsbranche. Bringt man all diese Dinge mit, zählt man zu den Topverdienern 2015. Das durchschnittliche Gehalt von 85.000 Euro ist für die Verkaufsleiter im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben (die Gehaltsstudie 2014 zum Vergleich).

Ein Auszug aus der Gehaltsstudie.
Foto: Der Standard

Auch in den meisten anderen Sparten sind die Gehälter seit vergangenem Jahr nicht gestiegen: Im Product Management wird heuer deutlich weniger gezahlt, im Innendienst nur knapp weniger als 2014. In den anderen Bereichen sind die Gehälter gleich geblieben oder moderat gestiegen. Während die Gehaltszufriedenheit nur leicht nachgelassen hat, schätzen nur noch 43 Prozent ihre Karrierechancen als wachsend bzw. positiv ein - nach 2014 ist dies der zweite deutliche Rückgang.

Frauen deutlich zurück

Zum Positiven hat sich auch für Frauen im Verkauf nichts verändert. Wie schon in den Jahren zuvor sind die Topverdiener männlich. Wohl auch, weil in den bestbezahlten Bereichen - der Verkaufsleitung - der Frauenanteil verschwindend gering ist: Nur 3,8 Prozent in Führungspositionen sind weiblich - eine Steigerung von nur 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auch beim durchschnittlichen Gehalt liegen Frauen 2015 noch weit hinter den Männern. In den Positionen mit höherem Frauenanteil - Product Management oder Verkaufsinnendienst - ist weniger zu verdienen als in Führungspositionen oder im Außendienst. Gesamt beträgt der Gehaltsunterschied 30 Prozent. Der Anteil des variablen Gehalts am Jahresbrutto ist bei Männern fast dreimal so hoch wie bei Frauen. Die Begründung liegt ebenfalls in den Arbeitsbereichen.

Sieht man sich die Entwicklung der Durchschnittsgehälter seit 2008 an, hat vor allem die IT- und Softwarebranche zugelegt: von 80.000 Euro auf 95.780 Euro in den sieben Jahren. Aber auch in der Beratung und im Consulting zeigt die Gehaltskurve seit 2008 steil nach oben. In Großkonzernen ist das Durchschnittseinkommen zudem deutlich höher als in mittelständischen und in Kleinunternehmen.

Die geringere Zuversicht für die eigenen Karrierechancen zeigt sich auch bei der Frage, wo man sich in fünf Jahren sieht. Erstmals war die meistgenannte Antwort der Firmenwechsel. (lhag, derStandard.at, 02.03.2015)