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Rauchen ist für deutlich mehr Krankheiten verantwortlich als bisher angenommen.

Foto: APA/dpa/Tobias Hase

Eine im renommierten medizinischen Fachmagazin "New England Journal of Medicine" publizierte Studie weist laut der Anti-Rauch-Initiative "Don't Smoke" auf eine signifikant höhere Sterblichkeit durch das Rauchen als bisher angenommen hin. Demnach liege die Mortalitätsrate auch aufgrund von Krankheiten, die bisher nicht direkt mit dem Rauchen assoziiert wurden, bei Rauchern deutlich höher als bei Nichtrauchern.

Erhöhte Sterblichkeit

Bisher sei man davon ausgegangen, dass die ums Zwei- bis Dreifache höhere Mortalität bei Rauchern auf jene 21 häufigen Erkrankungen zurückzuführen ist, die in den offiziellen Statistiken der USA als Rauchererkrankungen erfasst sind.

Die Forscher der American Cancer Society haben in ihrer Studie jedoch nachgewiesen, dass etwa 17 Prozent der bei Rauchern registrierten erhöhten Sterblichkeit auf Erkrankungen entfällt, die bisher nicht mit dem Rauchen in Verbindung gebracht worden sind.

"In der Bevölkerungsgruppe der über 55-Jährigen ist die Sterberate unter Rauchern zwei- bis dreimal höher als unter Nichtrauchern. Und von diesem Überhang wird fast ein Fünftel der Todesfälle von Krankheiten verursacht, deren Ursache man bisher nicht eindeutig dem Nikotinkonsum zugeordnet hat", sagt Hellmut Samonigg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie.

"Bahnbrechendes Ergebnis"

Dies seien Krankheiten wie Niereninsuffizienz, intenstinale Ischämie, Bluthochdruck, Infektionen, Brust- und Prostatakrebs sowie verschiedene Atemwegserkrankungen, so Samonigg: "Dieses Ergebnis ist bahnbrechend." Denn die Studie wurde über eine lange Zeitspanne – nämlich von 2000 bis 2011 – durchgeführt und umfasste eine Stichprobe von fast einer Million Menschen über 55 Jahre.

"Diese Zahlen kann man nicht einfach wegwischen", sagt der Experte. Sie beweisen, so Samonigg, einmal mehr die Dringlichkeit der Forderungen der Initiative dontsmoke.at samt Rauch-Bann in der Gastronomie, Zigarettenpreiserhöhungen und die Hinaufsetzung des Schutzalters auf 18 Jahre. (APA/red, derStandard.at, 27.2.2015)