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Höhenangst sollte man keine haben, denn der drei Kilometer lange "Caminito del Rey" in der spanischen Provinz Malaga verläuft zumeist in hundert Metern Höhe, an manchen Stellen sogar deutlich höher, nahezu 200 Meter.

Auch ein ausgeprägter Gleichgewichtssinn ist sicher kein Nachteil. Denn der schmale Weg, der an der steilen Felswand angebracht ist, lässt kaum Spielraum für einen Fehltritt. Der weiche Sandstein ist von der Witterung gezeichnet. Ganze Betonplatten sind von den kalkigen Wänden abgefallen. An einigen Stellen ist der Pfad nicht breiter als 80 Zentimeter, dazu kommen immer wieder Löcher im Boden. Es gibt aber noch wildere Passagen. Hier und da erinnern nur noch rostige Stahlträger an den Verlauf des Pfads. Zur Sicherheit wurden an diesen Stellen Stahlseile angebracht.

Foto: http://de.wikipedia.org/wiki/Caminito_del_Rey#mediaviewer/File:Caminito_del_Rey_4.jpg/ [cc;2.0;by-sa]

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Ursprünglich wurde der Pfad 1901 errichtet, um nahe gelegene Wasserkraftwerke mit Materialien versorgen zu können. Der Bau dauerte vier Jahre. Seinen Namen verdankt der Pfad König Alfonso XIII., der den Weg 1921 im Rahmen der Eröffnung eines Staudamms, passierte.

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Nachdem in den vergangenen Jahren mehrere Menschen auf dem Caminito ihr Leben ließen, wurde der eigentliche Einstieg und Ausstieg des Pfads im Jahr 2000 gesperrt. Abenteuerlustige verschaffen sich aber auch heute noch, über andere Stellen, Zutritt.

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Ein weiteres Problem stellt die, parallel zur Schlucht verlaufende, Eisenbahnstrecke dar. Gleise und Tunnel werden von Kletterern als Abkürzung oder Ausweichroute genutzt. Dabei ist es extrem gefährlich. Die herannahenden Züge sind kaum zu hören und nur sehr spät zu erkennen. Das Betreten der Strecke wir mit hohen Geldstrafen geahndet. Trotzdem werden die Gleise der RENFE, ein staatliches spanisches Eisenbahnunternehmen, immer wieder betreten. An Wochenenden werden extra Sicherheitskräfte eingesetzt, um Kletterer davon abzuhalten.

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Seit Anfang 2014 wird der Caminito del Rey restauriert. Die Kosten belaufen sich derzeit auf bis zu geschätzte fünf Millionen Euro. Zu Ostern 2015 wird der Pfad wieder eröffnet. Für die Eröffnung in der Osterwoche haben sich bereits 30.000 Leute angemeldet. Die nächsten freien Termine gibt es im Mai. Anmelden können sie sich hier. (jw, derstandard.at, 27.02.2015)