Essen - Im Betrugsprozess gegen den deutschen Kunstberater Helge Achenbach hat die Staatsanwaltschaft sieben Jahre Haft gefordert. Achenbach (62) habe das Vertrauen des 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht ausgenutzt, sagte Staatsanwältin Valeria Sonntag am Donnerstag vor dem Landgericht Essen.
Der Kunstberater habe sich bei neun Kunst- und sieben Oldtimergeschäften wegen Betruges in besonders schwerem Fall schuldig gemacht und Albrecht einen Gesamtschaden von mindestens 19,4 Millionen Euro zugefügt. Die Anklage-Vertreterin war nach der Beweisaufnahme überzeugt, dass Achenbach ungerechtfertigte Preisaufschläge vorgenommen und teilweise Rechnungen eigenhändig gefälscht hat.
Achenbach "handelte von Anfang an in der Geschäftsbeziehung zu Albrecht betrügerisch", sagte Sonntag. Hintergrund für die Taten war nach Überzeugung der Staatsanwältin, dass Achenbach habe "dringend Geld benötigt" habe, unter anderem für seine defizitären Restaurants. Für Achenbachs mitangeklagten Ex-Geschäftspartner Stefan H. forderte die Staatsanwältin zwei Jahre und zehn Monate Freiheitsstrafe. (APA/dpa, 26.2.2015)