Falun - Mario Stecher, einer der erfolgreichsten ÖSV-Athleten im nordischen Skisport, hat am Freitag in Falun das sofortige Ende seiner aktiven Karriere bekanntgegeben. In seiner langen Laufbahn als Kombinierer hat der 37-jährige Steirer zweimal Team-Olympia-Gold (2006 und 2010) und zwei Team-WM-Titel (2011) erobert. Künftig will der Vater von zwei Kindern sein Sportmanagement-Studium abschließen. Im April bringt Stecher ein Buch auf den Markt.
"Weil es der richtige Zeitpunkt ist", fasste er die Gründe für seinen Rücktritt zusammen. Dass er für diese Bekanntgabe ausgerechnet die nordische Ski-WM in Falun als Bühne nutzt, ist kein Zufall. Stecher wurde nicht mehr in den ÖSV-Kader berufen, nicht einfach zu akzeptieren für den Routiner. "Das war sicherlich ein herber Rückschlag für mich, es sollte meine Abschiedsvorstellung werden."#
Debüt 1993
Stecher prägte über zwei Jahrzehnte hinweg die Nordische Kombination. Sein Debüt im Weltcup gab er 1993 in Saalfelden, bereits kurz danach feierte er am legendären Holmenkollen als 16-Jähriger seinen ersten Sieg - als jüngster Kombinierer aller Zeiten.
1994 nahm Stecher in Lillehammer auch an den ersten Olympischen Winterspielen seiner Karriere teil – fünf weitere Olympische Spiele sollten folgen. Nach zweimal Gold und einmal Bronze kam er in Sotschi 2014 mit dem Team noch einmal auf Platz drei. Bei Weltmeisterschaften gewann Stecher zwei Goldmedaillen, drei Silberne und eine Bronzene. Insgesamt 43 Weltcup-Podestplätze gehen auf sein Konto, darunter zwölf Siege.
Am intensivsten blieb ihm die Silbermedaille bei der WM 2013 in Val die Fiemme in Erinnerung: "Das unbestrittene Highlight meiner Karriere. Nach einer derart schweren Knieverletzung zurückzukommen hat enorm viel Kraft und Überwindung gekostet." (red, derStandard.at, 27.2.2015)