Guntramsdorf/Mödling - Der umstrittene geschäftsführende FP-Landeschef Christian Höbart soll in Guntramsdorf (Bezirk Mödling) Bürgermeister-Stellvertreter werden. Die "Guntramsdorfer Bürgerbewegung der Volkspartei" (GBBÖVP), FPÖ und NEOS haben dies bei der Präsentation ihres Arbeitsprogrammes für die nächsten fünf Jahre am Freitag bekannt gegeben. Neuer Stadtchef soll VP-Kandidat Werner Deringer werden.

Höbart hatte mit im Vorjahr mit dem Vergleich von Asylwerbern mit Höhlenmenschen für einen Skandal gesorgt.

"Konstruktive politische Kräfte"

Die drei Fraktionen verständigten sich zudem darauf, Kurt Matejcek (ÖVP) zum Vize-Bürgermeister zu küren. Er soll sich vor allem um die Kontrolle der Verwaltungsabläufe kümmern. "Wir sind daran interessiert, möglichst alle konstruktiven politischen Kräfte in die Gemeindearbeit einzubeziehen. Unser Leitsatz bleibt: Guntramsdorf gemeinsam gestalten", bekräftigte Deringer in einer Aussendung. "Auch eine wirkliche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in wichtigen Entscheidungen meinen wir ernst und werden dafür entsprechende Einrichtungen schaffen."

Als eine seiner ersten Maßnahmen nannte der designierte Stadtchef einen Kassasturz und die Evaluierung der Verwaltungsstrukturen. Eine Sanierung der Finanzen wird angestrebt. Die Funktion von Höbart war noch nicht näher definiert. Es gehe nicht um Postenschacher, sondern um die Erreichung des gemeinsamen Ziels, sagte der Freiheitliche.

GBBÖVP (neun), FPÖ (fünf) und NEOS (drei) halten nun 17 der 33 Mandate und damit die Mehrheit. Die SPÖ ist in der Gemeinde trotz des Verlustes von sechs Mandaten bei den NÖ Kommunalwahlen am 25. Jänner nach wie vor stärkste Fraktion (14 Sitze). Durch die Zusammenarbeit von "Schwarz-blau-pink" haben die Sozialdemokraten jedoch einen weiteren Bürgermeister-Sessel verloren. Die Grünen erreichten zwei Mandate.