Wien - Wo einst Eisenbahner arbeiteten, schlafen jetzt auch hochoffiziell Touristen. Donnerstagabend hat der in München beheimatete Hotelbetreiber Motel One nach dreimonatigem Testbetrieb sein drittes Haus in Wien und sein erstes in der Wiener Innenstadt in Betrieb genommen.

"Wir brauchen übers Jahr eine Auslastung von 55 Prozent, damit sich dieses Haus für uns rechnet," sagte der Gründer und Chef von Motel One, Dieter Müller. Nachsatz: "Wir wären wirklich schlechte Touristiker, wenn wir das an dieser Lage nicht schaffen würden." Das Haus mit der Adresse Elisabethstraße 3-5 hat 400 Zimmer und liegt einen Häuserblock hinter Staatsoper und Ringstraße.

Wie bei den vier anderen Motel-One-Häusern in Österreich - zwei in Salzburg und weitere zwei in Wien - ist auch beim Hotel "Wien-Staatsoper" das Verkehrsbüro 49-Prozent-Partner von Motel One International. Voraussichtlich im Juni wird ein Motel One auch am Wiener Hauptbahnhof aufsperren. Mit 530 Zimmern wird es das bisher größte der knapp 50 Häuser sein, die Motel One inzwischen in Europa betreibt.

Das erste Motel One, das sich als Low-Budget-Hotel (mit Preisen ab 69 Euro) versteht, wurde von Müller im Jahr 2000 im deutschen Offenbach eröffnet. Wurden anfangs ausschließlich Standorte außerhalb der Innenstädte gesucht, machte der frühere Accor-Manager Müller Anfang 2004 einen Strategieschwenk und konzentrierte sich bei den Neueröffnungen auf zentrale Lagen in Großstädten. "In Europa haben wir 60 Städte definiert, wo wir Potenzial für uns sehen", sagte Müller. (stro, DER STANDARD, 28.2.2015)