Ein wenig Wehmut wird Hakan Nohren nicht verneinen können. Die Festivität in seiner Heimatstadt geht unweigerlich ihrem Abschluss entgegen. Am Wochenende noch ein ordentlicher Massenauflauf, den zu lenken, zu kanalisieren, er mit seiner reichen Erfahrung mithilft, dann ist sie vorbei, die vierte Falun-WM des Volunteers Hakan Nohren.
1954, als es diesen Ausdruck noch gar nicht gab und er gerade neun Jahre alt war, hat er schon mitgeholfen. Und er erinnert sich gut, dass es eisig kalt war, minus 27 Grad, als der Russe Wladimir Kusin siegte, über 30 und 50 Kilometer, der Speichel um den aufgerissenen Mund zu Eiszapfen gefroren.
Zwanzig Jahre später, als gestandener Mann, hatte Hakan schon richtig für Ordnung zu sorgen. Und der Ostdeutsche Hans-Georg Aschenbach gewann auf beiden Schanzen.
Und 1993, als gereifter Familienvater, hatte er viel mit den Journalisten zu tun, die ja bekanntlich wie Kinder sein können. Vom Sport selbst bekam er da nicht viel zu sehen. Diesmal war das schon anders für den Doyen der freiwilligen Helfer.
Dass es für ihn noch eine fünfte WM in Falun geben wird, glaubt der Volunteer Hakan Nohren trotz seiner offensichtlichen Vitalität wohl eher nicht. Das könnte ihn durchaus traurig stimmen. Andererseits geht es ihm damit aber besser als dem granitenen Bauernführer und Freiheitshelden Engelbrekt Engelbrektsson. Der wird unten am Stora Torget, im Zentrum der Stadt, auch bei den Medaillenfeiern der nächsten WM in Falun herhalten müssen als Kletterfels für die entzückten Entfesselten - so ungefähr 2033. Aber nur, wenn die neue Volunteers-Generation nicht richtig aufpasst. (Sigi Lützow, DER STANDARD, 28.02.2015)