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Die Abteilungsleiterin für Lateinamerika im US-Außenministerium, Roberta Jacobson, glaubt, dass die Eröffnung einer US-Botschaft in Havanna noch vor dem Amerika-Gipfel am 10. und 11. April erfolgen kann.

Foto: AP Photo/Cliff Owen

Washington - Kuba sieht die historischen Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen mit den USA auf einem guten Weg. "Wir haben Fortschritte in unseren Diskussionen gemacht", sagte die kubanische Delegationsleiterin Josefina Vidal nach der zweiten Verhandlungsrunde am Freitag in Washington. Die USA hoffen auf die Eröffnung einer Botschaft in Havanna noch vor dem Amerika-Gipfel am 10. und 11. April.

"Ich glaube, wir können das rechtzeitig erledigen", sagte die Abteilungsleiterin für Lateinamerika im US-Außenministerium, Roberta Jacobson. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es aus Regierungskreisen in Washington geheißen, dass die diplomatischen Beziehungen bis zu dem Gipfeltreffen in Panama offiziell wieder aufgenommen werden könnten. Der kubanische Staatschef Raul Castro hat sein Kommen zu dem regionalen Treffen zugesagt, es wäre die erste Teilnahme eines kubanischen Staatschefs am Amerika-Gipfel.

Die USA hatten die diplomatischen Beziehungen zu dem kommunistischen Karibikstaat 1961 als Reaktion auf die kubanische Revolution zwei Jahre zuvor abgebrochen. 1962 verhängte Washington eine Wirtschaftsblockade gegen das nur etwa 150 Kilometer südlich von Florida gelegene Land. Im Dezember hatten Castro und US-Präsident Barack Obama einen Kurswechsel eingeleitet.

Reise- und Handelserleichterungen

Seit Mitte Jänner gelten eine Reihe von Reise- und Handelserleichterungen für Kuba, das wiederum mehr als 50 politische Gefangene freiließ. Eine erste Gesprächsrunde über die Eröffnung von Botschaften fand im Jänner in Havanna statt. Derzeit haben die USA und Kuba lediglich eine Interessenvertretung in der jeweils anderen Hauptstadt.

Jacobson mahnte aber, dass es weiter "ernste Meinungsverschiedenheiten" über die Normalisierung des Verhältnisses gebe. So fordert Castro die vollständige Aufhebung des Handelsembargos. Ein weiterer Streitpunkt ist der US-Militärstützpunkt Guantanamo im Südosten Kubas: Havanna verlangt die Rückgabe des Gebiets und betrachtet einen Anfang des 20. Jahrhunderts geschlossenen Pachtvertrag als ungültig, die USA wollen die strategisch wichtige Basis dagegen nicht aufgeben.

Vidal bekräftigte am Freitag, dass Kuba außerdem von der US-Liste der Unterstützerstaaten des Terrorismus gestrichen werden müsse. "Es wäre sehr schwierig zu erklären, dass Kuba und die Vereinigten Staaten normale diplomatische Beziehungen aufgenommen haben, wenn Kuba auf dieser Liste bleibt", sagte die Verhandlungsführerin bei einer Pressekonferenz. (APA, 28.2.2015)