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Rund 375 Pegida-Sympathisanten marschierten in Newcastle auf.

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Insgesamt wurden 800 Teilnehmer erwartet.

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Etwa 2.000 Gegendemonstranten stellten sich ihnen entgegen.

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Newcastle - Nicht einmal die Hälfte der angekündigten 800 Demonstranten war am Samstag bei der ersten Pegida-Kundgebung in England aufgetaucht. Laut Behördenangaben gingen 375 Menschen in der nordöstlichen Stadt Newcastle auf die Straße, um gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes zu demonstrieren. Ihnen standen 2000 Gegendemonstranten gegenüber. Beide Kundgebungen verliefen laut Polizei friedlich, nur fünf Personen wurden festgenommen. Ihnen wurden gewaltsame Übergriffe, Friedensbruch sowie Trunkenheit und Ruhestörung vorgeworfen. Zu welcher Demonstration die Verhafteten gehörten, ist nicht bekannt. Im Vorfeld hatte die Polizei in Newcastle jedoch sicherheitshalber mehr Beamte in die Stadt geholt, weil zur gleichen Zeit ein Fußballspiel der Premier League stattfand.

Vorwürfe, dass die Pegida-Gruppierung Hass und Angst propagieren würde, weist die Sprecherin der Vereinigung, Marion Rogers, im Gespräch mit der BBC zurück: "Wir sind keine Rassisten, wir sind keine Faschisten, wir sind nicht extrem rechts, und wir sind sicher nicht gegen den Islam - wir haben heute Muslime bei uns dabei." Man wolle nur gegen die extremen Ausprägungen des Islam auf die Straße gehen und seine Meinung äußern.

Für den Organisator der Gegendemonstration, Dipu Ahad, ist laut BBC allein der Ort der ersten Kundgebung bizarr: "Newcastle hat kein Problem mit Extremismus. Newcastle ist nicht islamistisch. Also warum nach Newcastle kommen und unsere Gemeinschaft spalten?"

Britische Pegida eigenständig

Der britische Ableger der Pegida-Bewegung soll in keinem Zusammenhang zu der ursprünglich deutschen Gruppierung stehen. Seit dem ersten Protest in Dresden im Oktober 2014 nahmen in Deutschland insgesamt 170.000 Menschen an den sogenannten Spaziergängen teil.

Auch in anderen europäischen Ländern wie Schweden, Norwegen oder Österreich wurden Protestmärsche organisiert. Diese waren - wie am Samstag in Newcastle - den Gegenkundgebungen jedoch zahlenmäßig immer eindeutig unterlegen. (bbl, DER STANDARD 1.3.2015)