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Auch in Österreich wird gegen die Verurteilung Badawis protestiert.

Foto: AP Photo/Hans Punz

Dem zu 1.000 Peitschenhieben verurteilten saudi-arabischen Blogger Raif Badawi droht nach den Worten seiner Ehefrau Ensaf Haider nun die Todesstrafe. Sie habe Informationen aus "offiziellen Quellen" innerhalb des Königshauses, wonach das Strafgericht des autoritär regierten Landes ihren Mann wegen Apostasie anklagen könnte. Beim Abfallen vom Glauben droht in Saudi-Arabien die Todesstrafe. Eine Bestätigung aus Regierungskreisen gibt es bisher nicht.

"Der Richter ist gegen Raif eingestellt. Er hatte bereits zweimal gefordert, dass Raif wegen Apostasie angeklagt wird." Im Falle einer Verurteilung wegen Glaubensabfalls drohe Badawi die Todesstrafe durch Enthauptung, heißt es in dem Text, der im Namen der ganzen Familie Badawi verbreitet wurde. "Wir haben ernsthafte Gründe zu glauben, dass derselbe Richter erneut (...) für eine Anklage wegen Abfalls vom Islam plädieren wird", so die besorgte Familie weiter.

Haider, die seit 2012 mit ihren drei Kindern in Kanada lebt, kämpft seit Monaten für die Freilassung und eine Ausreiseerlaubnis ihres Mannes. Badawi war 2014 zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt worden, von denen aus gesundheitlichen Gründen bisher lediglich 50 ausgeführt wurden. In seinem Blog hatte der 31-Jährige die saudische Religionspolizei kritisiert, die Behörden werfen ihm daher Beleidigung des Islam vor. (red, derStandard.at, 2.3.2015)