Der Grüne See in der Hochsteiermark bietet ein Farbenspiel, das jedes Jahr Gäste zum Staunen bringt. Wenn er im Mai und Juni die Umgebung flutet, entfaltet sich ein Gefühl von "steirischer Karibik".

Foto: Tom Lamm

Graz - Steirische Touristiker freuen sich seit zehn Jahren über einen anhaltenden Aufwärtstrend. Jedes Jahr sage er, dass man das Vorjahresergebnis nicht mehr überflügeln könne, so Tourismusreferent und Vizelandeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) am Montag beim Steiermark-Tourismus-Pressegespräch. Doch jedes Jahr irre er sich.

Der letzte Sommer war vor allem "durch die Wiederkehr der Formel 1 und die günstige Feiertagslage ein Traum", schwärmt Schützenhöfer. Steiermarkweit stiegen die Ankünfte weiter um 2,8 Prozent auf weit über zwei Millionen Gäste. Die Übernachtungen stiegen um 1,4 Prozent auf über sechs Millionen. Bei den ausländischen Gästen sind weiter vor allem Deutsche ausgewiesene Steiermark-Fans, innerhalb von Österreich entdecken vor allem die Oberösterreicher die grüne Mark immer mehr für sich.

Kulinarische Neuigkeit: Conchita Wurst

Neben Statistiken wurden auch Pläne für 2015 präsentiert. So kann man heuer das gesamte Bundesland mit Frühlingspicknicken zur Apfel-, Wein-, Flieder-, Narzissen- und Almrauschblüte überziehen. Dazu gibt es Angebote in wilder Natur, gepflegten Weingärten oder auch beim Klassikfestival Styriarte im Schlosspark Eggenberg in Graz.

Zu den zahlreichen kulinarischen Neuigkeiten des Landes zählt auch eine Conchita Wurst von einem Traditionsfleischer aus dem Heimatort der Sängerin, Bad Mitterndorf, und ein orangefarbener, veganer Amphorenwein von Ploder-Rosenberg. Beide passen gut in einen Picknickkorb.

Die Investitionen des Landes in den Tourismus belaufen sich laut Schützenhöfer heuer auf 50 Millionen Euro. Große Posten sind etwa das neue Narzissenhotel in Bad Aussee oder die Weinhäuser in der Thermenregion um Loipersdorf und Waltersdorf.

Vom Gletscher zum Wein

Eines der wichtigsten Projekte ist eine heuer eröffnete Wanderroute, die sich "Vom Gletscher zum Wein" nennt und aus einer 552 Kilometer langen Nordroute mit 33 Etappen und einer 403 Kilometer langen Südroute mit 23 Etappen besteht. Ein durchschnittlicher Wanderer könne hier in "zweimal 14 Tagen die ganze Steiermark durchwandern", so Erich Neuhold, der Geschäftsführer von Steiermark Tourismus.

Große Freude herrscht in der Region Hochsteiermark. Der Grüne See, der jedes Jahr im Mai und Juni nach der Schneeschmelze seine Umgebung samt Stegen leuchtend grün flutet, wurde zum schönsten Platz Österreichs gewählt. Seither ist die "steirische Karibik" kein Geheimtipp mehr. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 3.3.2015)