Im Jänner ging dieser Koboldhai einem Fischer vor der Südostküste Australiens ins Netz. Nun ist er im Australia Museum in Sidney zu bewundern.

Foto: Australian Museum

Sydney - Im vergangenen Jänner ging einem Fischer vor der Südostküste Australiens ein Koboldhai ins Netz. Nun hat ein Museum in Australien die äußerst seltene Haiart mit prähistorischen Wurzeln der Öffentlichkeit präsentiert. Vorfahren dieser Spezies dürften bereits vor 125 Millionen Jahren existiert haben.

Sein Kadaver wurde zunächst von einem Aquarium aufgehoben und dann der Fischsammlung des Australian Museum in Sydney übergeben. Deren Leiter Mark McGrouther bezeichnete den "ziemlich beeindruckend". "Er ist nicht hässlich, er ist schön", sagte McGrouther.

Der Koboldhai hat einen rosafarbenen Körper, eine lange platte Nase und dünne nagelähnliche Zähne. Er kann ausgewachsen zwischen drei und vier Meter lang werden. Für den Beutefang verfügt er über einen praktischen Mechanismus: Wenn er einen Krebs oder einen kleinen Fisch entdeckt, schießt sein Kiefer nach vorne und zieht die Beute unter seine lange, spatenförmige Nase, wie McGrouther erläuterte.

Das Tier benötige aufgrund seiner weichen, schlaffen Muskulatur wohl nicht viel Energie. "Es schwimmt langsam über dem Boden und nutzt nur seine Schnauze wie einen Metalldetektor", sagte der Forscher.

Australian Museum

Vier Koboldhaie in der Sammlung

Das Museum in Sydney hatte erstmals in den 1980er-Jahren zwei Koboldhaie erhalten, nun hat es vier in seiner Sammlung. Der Hai mit dem wissenschaftlichen Namen Mitsukurina owstoni lebt im Pazifischen, im Atlantischen und im Indischen Ozean. Er wird äußerst selten von Menschen gesehen und entsprechend selten gefangen.

Der jüngste Zufallstreffer gelang einem Fischer im Jänner nahe der südostaustralischen Stadt Eden in 200 Metern Tiefe. Allerdings starb das Tier auf dem Weg zu dem Aquarium, doch sorgten deren Experten dafür, dass der Kadaver in einem guten Zustand im Museum ankam. Der Koboldhai soll im Museum konserviert werden und für Forschungszwecke zur Verfügung stehen. (APA/red, derStandard.at, 3.3.2015)