St. Sigmund im Sellrain – Ein seit Dienstag vermisster Tourengeher aus der Slowakei ist im Tiroler Sellraintal (Bezirk Innsbruck Land) tot aufgefunden worden. Nach Absuchen von mehreren Lawinenkegeln wurde auf einem Lawinenkegel an der Nordostseite des Samerschlags im Gemeindegebiet von St. Sigmund gegen 22.40 Uhr ein LVS-Signal geortet. Für den 30-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, teilte die Landespolizeidirektion Tirol am Mittwoch mit.

Die Lawinengefahr bleibt in Tirol "erheblich". Am Mittwoch wurde erneut der Wert "3" der fünfteiligen Skala erreicht. Die Experten des Landes warnten vor "Triebschneepaketen". Mit zunehmender Höhe nehme die Störanfälligkeit allgemein zu, hieß es in einer Aussendung des Lawinenwarndienstes. Vorsichtig sollte man zudem vor allem noch im sehr steilen Gelände im schattigen Waldgrenzbereich bis etwa 2.300 Metern sein, in vor den Schneefällen windberuhigten Bereichen. Dort ließen sich Schneebrettlawinen mitunter noch auf einer Schwachschicht im Altschnee durch Wintersportler, meist durch große Belastung, auslösen. Für den Mittwoch wurden mit weiteren fünf bis 15 Zentimetern Neuschnee gerechnet.

Snowboarderin von Lawine erfasst und getötet

Am Dienstag ist eine 27-jährige Snowboarderin aus Australien bei einem Lawinenabgang im Bereich des Hinteren Rendl in der Verwallgruppe im Tiroler Bezirk Landeck tödlich verunglückt. Ein 30-jähriger Landsmann der Frau wurde schwer verletzt, teilte die Polizei der APA mit. Er wurde in die Innsbrucker Klinik geflogen.

Bei der 27-Jährigen wurden noch Reanimationsversuche unternommen. Für sie kam jedoch jede Hilfe zu spät. Zwei weitere Australier - eine Frau und ein Mann - blieben unverletzt. Das Unglück passierte im freien Skiraum. Die vierköpfige Snowboardergruppe hatte das Schneebrett laut Polizei selbst ausgelöst. Die Wintersportler wurden nicht verschüttet, sondern "mechanisch verletzt", hieß es.

Erhebungen dauern noch an

Nach Angaben der Exekutive dürften sie über eine steile Rinne abgefahren sein, als sich das Schneebrett löste. Dabei stürzten sie vermutlich über Felsen ab. Die Erhebungen zur genauen Unfallursache waren vorerst noch nicht abgeschlossen. Die Meldung über den Lawinenabgang war gegen 12.30 Uhr bei den Einsatzkräften eingegangen. Im Einsatz standen die Pistenrettung St. Anton am Arlberg, die Alpinpolizei und zwei Hubschrauber.

Kurz zuvor war im Bereich des Kapall nördlich von St. Anton eine weitere Lawine abgegangen. Dabei wurden zwei Snowboarder weder verschüttet noch verletzt. (APA, red, 4.3.2015)