#aspernDRIVE unterwegs nach Dornbirn

Stefan Draschan

Peter Matzanet und Julia Manhardt: Seestadt-Infos für Martin Reis von Alpstar.

Stefan Draschan

In Dornbirn

Stefan Draschan

Tesla-Supercharger

Stefan Draschan

Am Dornbirner Bahnhof erwartet uns Martin Reis von der Energieagentur Vorarlberg, womit sich die Spange zwischen Ost- und Westösterreich mit dem E-Bike-Thema schließt. Mobilitätskonzepte, die ineinander greifen - dafür steht Vorarlberg. Mit dem Projekt Alpstar wurde hier ein Impuls für schonende Formen der Fortbewegung gesetzt. Genau wie aspern Die Seestadt Wiens war man 2014 vom VCÖ mit dem Mobilitätspreis ausgezeichnet worden. Zwischen Liechtenstein und Vorarlberg Pendlerströme zum Umdenken zu bewegen, war die Aufgabe der alternativen Verkehrsplaner, wie wir bei unserem Besuch erfahren. Als wir mit unseren mi-bikes zum gemeinsamen Essen fahren, lernen wir, dass in Vorarlberg schon 15 Prozent der Wege mit Rad und davon immerhin ein Prozent mit dem E-Bike zurückgelegt werden.

Neue Perspektiven

Ohne die Einbindung der Leitbetriebe ginge dabei aber nichts, hat Reis gelernt: "Das ist eine Frage der Firmenkultur. Die Menschen orientieren sich am Verhalten der anderen, dann muss man auch hier ansetzen." Deshalb führte man gemeinsam mit Großbetrieben Aktionen durch, um zum Umstieg auf sanfte Mobilität zu animieren: Die Ausgabe von Schnuppertickets für die Öffis, die seitdem auch länderübergreifend als "Add-on" benutzt werden können, frei verfügbare "Jobräder" für die Mittagspause und sogar geführte Bike-Touren zum Arbeitsplatz. Letztere gibt es auf Wunsch auch mit E-Bike-Leihrädern, um die Angestellten aus ihren vierrädrigen Vehikeln zu locken. "Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass Autofahrer wenn dann für E-Bikes zu begeistern sind", gibt Reis seine Erfahrungen an uns als fahrende Forscher auf der Suche nach Ideen für aspern Seestadt weiter. Andererseits wurde in aspern das Pendeln von Anfang an mit öffentlichen Verkehrsmitteln als die bessere Alternative ermöglicht und mit dem Sharing-Konzept von Fahrrädern und Autos gekoppelt.

aspern Seestadt trifft Seestadt Bregenz

Neue Ansätze, die den Umstieg per Gamification anregen, sind dafür in Vorarlberg in Erprobung. Beispielsweise werden mit dem Rad Ökomeilen gesammelt, fleißige Sammler bekommen am Ende des Rad-Jahres im Austausch ein Jahresticket für das Öffi-Netz. In aspern Seestadt wird es dafür die Mobilitätskarte geben, die man auch im Leihrad-System einsetzt. Die Seestadt Bregenz gilt in Westösterreich als das fortschrittlichste Stadtentwicklungsprojekt, das ähnlich innovativ ist wie die Seestadt, wenn auch in kleinerem Rahmen. In dem gemischt genutzten Projektgebiet am Bodensee ist vorgesehen, auch eine E-Car-Flotte anzubieten und Öffi-Jahrestickets zu den Wohnungen als Draufgabe zu bieten. Im Austausch werden weniger Abstellplätze für Autos nötig sein. In aspern verfolgt man den gleichen Gedanken und hat dazu folgenden Weg gewählt: Ein Teil der Ersparnisse aus dem reduzierten Garagenbau fließt zurück in einen "Mobilitätsfonds", der alternative Mobilitätsformen unterstützt.