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Eine neue Smart Meter-Generation startet in Österreich (Symbolbild).

Foto: AP

Schon in wenigen Jahren, Ende 2019, sollen in Österreich 95 Prozent der herkömmlichen Stromzähler mit sogenannten Smart Metern ersetzt sein. Die Geräte sollen den Betreibern helfen, eine bessere Übersicht über Zustand und Auslastung des Stromnetzes zu erhalten. Den Kunden verspricht man hingegen mehr Komfort und Energiespar-Potenzial.

Die ersten Pilotprojekte, etwa bei Wien Energie, wurden bereits abgewickelt. Nun preschen Telekom Austria und der chinesische Netzwerkausrüster ZTE mit einer neuen Gerätegeneration vor.

4G soll für Zukunftssicherheit sorgen

In Österreich sollen die ersten Smart Meter mit LTE-Anbindung an den Start gehen. Während der 4G-Standard für die übertragenen Datenmengen nicht unbedingt erforderlich ist – alternativ kann das "Österreich Zähler" genannte Gerät auch wie üblich per 2G funken - soll diese Erweiterung vor allem für Zukunftssicherheit sorgen, zumal die entsprechenden Frequenzen auf Jahrzehnte reserviert seien.

Beworben werden die neuen Geräte auch mit modularer Bauweise. Die integrierten Modems sollen sich leicht austauschen lassen, etwa um neue Frequenzen nachzurüsten. Unterstützt wird LTE am 800- und 2.600-MHz-Band, 2G auf 1.800 und 900 Mhz. Im Vergleich zu bisherigen Zählern sollen die ZTE-Produkte selber 60 Prozent weniger Energie verbrauchen. Bestellungen seitens der Stromnetzbetreiber nimmt man ab sofort entgegen.

Skepsis

Datenschützer haben sich zu den neuen, smarten Stromzählern wiederholt skeptisch geäußert und verweisen auf Sicherheits- und Privatsphärerisiken. Vergangenen Herbst war es beispielsweise Sicherheitsforschern in Spanien gelungen, zwei Smart Meter-Modelle zu knacken und diverse Probleme offen zu legen. Möglich wäre es bei besagten Geräten etwa gewesen, Haushalte in ganzen Stadtvierteln vom Strom zu nehmen oder die eigene Stromrechung anderen Kunden aufzubürden.

In Österreich ist der Einbau eines Smart Meters allerdings nicht verpflichtend, Nutzer können einem solchen widersprechen. Und selbst wer sich prinzipiell für einen Smart Meter entscheidet, kann die standardmäßige viertelstündige Ablesung des Stromstandes ablehnen. Aus einer Erhebung von Anfang 2014 geht hervor, dass die neuen Zähler unter den Strombeziehern auf viel Skepsis stoßen. (gpi, derStandard.at, 04.03.2015)