Wien - Für Daniel Kajmakoski ist der diesjährige Eurovision Song Contest (ESC) quasi ein halbes Heimspiel: Der Sänger, der im ersten Halbfinale für Mazedonien an den Start geht, lebte etliche Jahre in Wien und trat hierzulande auch als Kandidat der ORF-Castingshow "Starmania" in Erscheinung. Ein Umstand, der zweierlei Schlüsse für sein Abschneiden beim Gesangswettbewerb Ende Mai zulässt.

Eurovision Song Contest

Denn immerhin ist Kajmakoski bereits der vierte Kandidat der Fernsehshow, der sich beim ESC versucht. Wobei die bisherigen drei Starter alle für Österreich ins Rennen gingen: Als Erster war dies Eric Papilaya 2007 mit "Get a life - get alive", er schied allerdings als Vorletzter bereits im Semifinale aus. "The Secret Is Love" brachte Nadine Beiler vier Jahre später zwar die Finalteilnahme, dort allerdings nur den 18. von 25 Plätzen. Besser erging es da schon Tom Neuwirth: Musste er sich 2007 im Finale von "Starmania" noch Beiler geschlagen geben, überzeugte seine Kunstfigur Conchita Wurst im Vorjahr ganz Europa und sicherte sich mit "Rise Like A Phoenix" den Sieg beim ESC.

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Mazedoniens Vertreter: Daniel Kajmakoski
Foto: AP Photo/Boris Grdanoski

Ob Kajmakoski diese Fußstapfen ausfüllen wird können, muss sich erst zeigen. Jedenfalls stand er als einer der ersten Teilnehmer für den diesjährigen Song Contest in Wien fest. Bei der mazedonischen Vorausscheidung setzte er sich vergangenen Herbst gegen 19 andere Kandidaten durch und reüssiert vor allem aufgrund des Publikumsvotings mit seinem Song "Lisja esenski" (Herbstlaub). Geschrieben wurde der Titel von Aleksandar Mitevski, Joacim Persson und Daniel Kajmakoski selbst. Den Song - "Autumn Leaves" wird er in Wien in einer englischen Version singen.

Weit aus dem Fenster gelehnt hat sich das Trio mit ihrem Werk allerdings nicht: Ein gediegener Klaviereinstieg geleitet in kaum überraschende dreieinhalb Minuten, in denen Kajmakoski gesanglich zwar nicht viel falsch macht, aber auch nicht vom Hocker reißen kann. Zwar zeigt sich der Refrain mit tanzbarem Beat und kitschigen Streichern unterlegt in bester ESC-Manier, dieses Herbstlaub fällt letztlich aber wenig eindrucksvoll zu Boden. Ob der Sänger, der sich in Mazedonien und anderen Balkanstaaten mit dem Triumph bei "X Factor Adria" im März 2014 einen Namen gemacht hat, im ersten Semifinale seinen achten Platz von "Starmania" wiederholen kann, bleibt abzuwarten. (APA)