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Der Umbau im Volksbankensektor macht Vorstandsumbesetzungen notwendig. ÖVAG-Chef Koren will in der Abbaubank bleiben.

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Wien - Der Umbau im Volksbankensektor beziehungsweise dessen mäßiges Tempo sorgt für Aufregung. Mitte des Jahres soll das Spitzeninstitut ÖVAG als Abbaugesellschaft abgespalten werden, die Spitzeninstitutsfunktionen werden auf die Volksbank (VB) Wien-Baden übertragen. Zudem werden die "kleinen" Volksbanken zu acht großen fusioniert.

Allerdings stehen wichtige Entscheidungen immer noch aus. Die VB Wien-Baden, die zur Zentralorganisation des Volksbankenverbunds wird, braucht einen neuen Vorstand. Der Beschluss ist laut einem ÖVAG-Banker "schon längst überfällig", das schwierige Umfeld im Sektor und Zögerlichkeiten im Aufsichtsrat der VB Wien-Baden hätten die Entscheidung aber bisher vereitelt.

Auch die Tatsache, dass die neue Aufsichtsbehörde Europäische Zentralbank die Vorgänge im Sektor genau beobachtet und ihre Fit-and-Proper-Maßstäbe an die Vorstandskandidaten anlegt, sei unterschätzt worden. Der Vorstand soll aus vier Mitgliedern bestehen. Hinter den Kulissen findet ein heftiges Tauziehen statt.

In dessen Mittelpunkt steht ÖVAG-Chef Stephan Koren, dessen Vertrag bis September 2017 läuft. "Es ist zu hoffen, dass man sich auf ihn als Chef der neuen Zentralorganisation verständigt", sagen die einen. Allerdings ist aus Korens Umfeld zu hören, dass er den Job in der neuen Zentralorganisation gar nicht wolle. Er sei als Sanierer geholt worden und wolle in der Abbaueinheit bleiben, die sich Ende 2017 selbst auflösen soll.

Auch bei den Fusionen gibt es Probleme. Die VB Osttirol-Westkärnten hat sich am Dienstag für ihre Selbstständigkeit entschieden. Ein Ausscheiden aus dem Verbund ist laut Finanzminister aber nur mit Zustimmung des Staates erlaubt. (gra, DER STANDARD, 5.3.2015)