Daniela Kraus, Geschäftsführerin des fjum_forum journalismus und medien wien.

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Wien - Diese Woche präsentiert die Non-Profit-Organisation Access Info Europe eine neue Unterschriftenaktion für mehr Transparenz bei der Eigentümerschaft von Medienunternehmen. Im Vorfeld wurden dafür die Gesetzeslage und die praktische Umsetzung in zwanzig Ländern untersucht. Das Ergebnis: Zu wenig Medientransparenz - in nur neun der zwanzig untersuchten Beispiele muss die Eigentümerschaft von Medienunternehmen offengelegt werden, eine Meldung an Medienregulierungsbehörden oder Firmenregister gemacht werden.

Die Experten von Access Info fordern nun europaweite Meldepflicht über die Medieneigentümerschaft inklusive aller Anteile über fünf Prozent an nationale Medienbehörden – inklusive öffentlichem und kostenlosem Zugang zu den Daten in offenen Formaten. Besonders wichtig dabei sind transnationale Zugriffs- und Vergleichsmöglichkeiten. Die EU sollte, so Info Access, die nationale Gesetzgebung durch die Entwicklung von Standards sowie Kompilation und Veröffentlichung der Daten auf EU-Ebene ergänzen.

Die Forderungen werden derzeit mit Mitgliedern von EU-Parlament und Kommission diskutiert. Ziel ist es, möglichst viele Organisationen und Medienunternehmen selbst dazu zu bringen, die Empfehlungen zu unterstützen, denn, so die Initiatoren: "Die öffentliche Verfügbarkeit von korrekten, umfassenden und aktuellen Daten über Medieneigentümerschaft ist eine zentrale Komponente demokratischer Mediensysteme." (Daniela Kraus, derStandard.at, 5.3.2015)