Tegucigalpa - Vor wenigen Tagen vermeldete ein internationales Forscherteam eine regelrechte Sensation: Sie entdeckten im Nordosten von Honduras die praktisch unberührten Überreste einer Stadt im Dschungel, möglicherweise gar die Ruinen einer ganzen untergegangenen Zivilisation.

Nach Ansicht der Forscher könnte es sich dabei um die sagenumwobene "Stadt des Affengotts" handeln, über die - auch als Ciudad Blanca (Weiße Stadt) bezeichnet - um die sich seit Jahrhunderten Legenden ranken.

Die Anlage beherbergt Überreste von Plätzen, Erdwällen und Pyramiden, über 50 Artefakte wurden bisher auf der Erdoberfläche gefunden. Zum Schutz vor Plünderern wird die genaue Lage der Fundstätte offenbar streng geheim gehalten: Die Koordinaten seien bereits nach ersten Hinweisen auf die archäologische Stätte 2012 von der Regierung zum Staatsgeheimnis erklärt worden, berichtete die Zeitung "El Heraldo" am Mittwoch.

Ob es sich bei der zweifellos bedeutenden Entdeckung tatsächlich um die Überreste der sagenumwobenen Stadt handelt, gilt indes nicht als gesichert . Nach dem deutschen Altamerikanisten Nikolai Grube warnte nun etwa auch der Leiter des Honduranischen Instituts für Anthropologie und Geschichte vor voreiligen Schlüssen. "Wir wissen noch nicht, ob es die "Weiße Stadt" ist. Das erfordert eine umfangreiche Forschung", sagte Virgilio Paredes der Zeitung "La Prensa". (APA/red, derStandard.at, 5.3.2015)