Das Runcible: ein "Anti-Smartphone" im Design altmodischen Taschenuhren oder Kompasse.

Foto: Monohom

Während zahlreiche Hersteller derzeit versuchen, möglichst viele Smartphone-Funktionen im Uhrenformat am Handgelenk unterzubringen, nimmt ein US-Unternehmen einen anderen Weg. Auf dem Mobile World Congress hat Monohm das Runcible vorgestellt, das zwischen Smartphone und Taschenuhr angesiedelt ist. Der Hersteller nennt es selbst ein "Anti-Smartphone".

Runde Sache

Mit seinem runden Display und der gewölbten Rückseite aus Holz passt es genau in die Handfläche. Die Rückseite soll auch aus anderen Materialien wie Kupfer, Keramik oder Kunststoff angeboten werden und austauschbar sein. Cnet hat ein Video und mehrere Fotos veröffentlicht, die einen ersten Eindruck des Geräts vermitteln. Dabei handelt es sich noch um einen Prototypen.

Auf der Rückseite befindet sich eine Kamera in der Mitte. Auch LTE, WLAN und Bluetooth sind an Bord. Weitere Details zur Hardware wurden noch nicht verraten. Als Software-Basis dient Firefox OS.

Einschränkungen

Im Vergleich zu einem herkömmlichen Smartphone ist das Runcible jedoch limitiert - und das mit Absicht. So kann man per Bluetooth-Headset zwar Telefonate annehmen, allerdings nur von zwölf vordefinierten Kontakten. Andere Anrufer landen in der Mailbox. Auch erhalten Nutzer keine normalen Facebook- oder Twitter-Updates. Nur wenn man mehr Social-Media-Benachrichtigungen als sonst hat, wird man darauf hingewiesen. Statt Klingeltönen oder Vibrationen werden Benachrichtigungen nur durch eine Veränderung des Ziffernblatts angezeigt. Die Kartenfunktion weist nicht den schnellsten Weg, sondern die schönste Route.

"Zivilisierter"

Dem Hersteller geht es um einen "zivilisierteren Umgang mit dem digitalen Leben", heißt es auf der Website. So soll das Runcible etwa am Wochenende zum Einsatz kommen, wenn man der Hektik des Alltags entfliehen will. Und man stellt sich gegen die "geplante Obsoleszenz" der Branche. Alle Komponenten seien austauschbar.

Hands-on-Video von Cnet mit dem Runcible-Prototyp
CNET

Zunächst soll das Runcible Ende 2015 beim Mobilfunker KDDI in Japan auf den Markt kommen. Der Preis soll in etwa dem eines Premium-Smartphones ohne SIM-Lock entsprechen. Wann und ob es in anderen Ländern erhältlich sein wird, ist nicht bekannt. (br, derStandard.at, 5.3.2015)