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Frauentag in London. Weltweit und mit den verschiedensten frauenpolitischen Anliegen wird am 8. März demonstriert.

Foto: apa/ANDY RAIN

Wien/Berlin - Am "Internationalen Frauentag" erinnern Frauen weltweit an den Kampf für ihre Rechte im politischen, privaten und wirtschaftlichen Leben. Dabei geht es um Themen wie Gewalt, politische und soziale Teilhabe oder um die Gleichstellung im Arbeitsleben. In diesem Jahr rücken die Gewerkschaften das Thema Mindestlohn in den Vordergrund.

Der Frauentag, der am 8. März in aller Welt begangen wird, geht auf eine Initiative der deutschen Linkspolitikerin Clara Zetkin (1857-1933) zurück. Die ursprüngliche Sozialdemokratin und spätere Kommunistin trat seit 1889 öffentlich für die Rechte der Frauen ein. Zetkin, eine Mitkämpferin der deutsch-polnischen Revolutionärin Rosa Luxemburg, war als Mitglied der KPD Alterspräsidentin des letzten demokratisch gewählten deutschen Reichstags (1932).

Konferenz in Kopenhagen

Ein Referat Zetkins bei einem Kongress der II. Internationale in Paris 1889 trug wesentlich zur Einbeziehung der Frauen in die sozialistische Bewegung bei. Auf der Zweiten Internationalen Konferenz der Sozialistischen Frauen, die 1910 in Kopenhagen stattfand, schlug Zetkin einen jährlichen Weltfrauentag vor. Bereits 1911 wurde daraufhin in Österreich-Ungarn, Deutschland, der Schweiz und Dänemark erstmals der 8. März mit Frauendemonstrationen begangen, an denen sich auch viele Männer beteiligten. In den darauffolgenden Jahren schlossen sich Frankreich, Schweden, Russland und die Niederlande an.

1917 trat Zetkin der linksradikalen USPD bei und gehörte zu den Mitbegründerinnen der Spartakusgruppe. In der KPD, die von ihrer engen Freundin Rosa Luxemburg mitbegründet worden war, begann sie ab 1919 mit dem Aufbau einer kommunistischen Frauenbewegung. Von 1920 bis bis 1933 saß sie als Abgeordnete im Reichstag. Clara Zetkin starb wenige Monate nach der Machtergreifung Adolf Hitlers, im Juni 1933, in Archangelskoje bei Moskau. (APA/red, 5.3.2015)