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Stefan Draschan

Zürich Zentrum

Stefan Draschan

Stadtentwicklung in Glattpark. Peter Matzanetz mit Roland Stadler und Stefan Rotzler, neuer aspern-Beirat

Stefan Draschan

Glattpark: Fußgänger haben Vorrang

Stefan Draschan

Gratis-Bikes am Bahnhof, nutzerfreundliche Raddepotstationen in Gehweite und hybride Radfußweglösungen machen der Schweiz als Velo-Land alle Ehre. Recycelte Räder in Retro-Chic sind eher die Regel als die Ausnahme. Und sogar der Postler kommt e-mobil zur Fußgängerzone. Letzteres ist auch das Stichwort für unseren Besuch im größten Stadtentwicklungsprojekt im Großraum Zürich. Im Glattpark, auf halbem Weg zum Flughafen, erwartet uns der Bauamtsleiter Roland Stadler. Er betont die Bedeutung der langsamen Mobilität im Neubaugebiet: "Wir haben nur vier Verkehrsstraßen, die das ganze Gebiet erschließen." Immerhin 7000 BewohnerInnen und eben so viele Arbeitsplätze zählt der gemischt entwickelte Glattpark. Landschaftsplaner Stefan Rotzler betont besonders die Bedeutung der Erdgeschoßzone für die Belebung: "Die Gebäude sind mit Garagen unterkellert und damit bleibt vor der Türe Platz für einen Gräserteppich."

Der neue Beirat in aspern Seestadt

Stefan Rotzler wird in Zukunft als Beirat in aspern Die Seestadt Wiens zur Verfügung stehen. Sanfte Mobilität ist auch dort gefragt und attraktive Freiräume gehören natürlich dazu. Der Boulevard Linienthal ist das, was in aspern Die Seestadt Wiens die Sonnenallee ist, nämlich eine fußgängerfreundlich gestaltete Spange, wo Geschäfte die lokale Nahversorgung garantieren. Hier fahren kaum Autos, Öffis aber schon und hier in Glattpark alle sieben Minuten.

Ansonsten setzt man in der Schweiz auf schnelle Tramverbindungen nach Zürich. In einer halben Stunde ist man im Stadtzentrum. Etwa gleich schnell geht es in aspern, wenn man mit der U-Bahn in die Innenstadt will. Auf die Kurzparkzonen hat man in der Seestadt trotzdem nicht vergessen, etwas, das in Glattpark versäumt wurde, wie man sich selbstkritisch eingesteht. Aus Entwicklersicht würde man heute doch einiges anders machen, etwa die Bebauung auflockern und beim See, den es auch hier gibt, mehr belebende Elemente einbauen. In aspern Seestadt wurde das schon vorweg berücksichtigt: Die Bebauung ist divers und aufgelockert und direkt am See laden Gastro-Lokale zum Verweilen ein.

Voneinander lernen

Projekte wie diese in den Köpfen der Menschen zu verankern, sieht Stadler als wesentliche Aufgabe. "Es braucht hier eine Vermarktung über die privaten Bauträger hinweg." Präsenz in der Öffentlichkeit allein reicht aber nicht. Die Bewohner und die Vielfalt ihrer Meinungen müssen auf lange Sicht und von Anfang an in Planungen und Entscheidungen eingebunden werden. So entstehe ein Gemeinschaftsgefühl. Soziale Ausgeglichenheit und Aktionen, die das Neubaugebiet thematisieren, fördern die Identifikation der BewohnerInnen mit ihrem neuen Umfeld: Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich beleben den Ort schon während der Bauphase. In aspern, wo man unter anderem Kranensee inszeniert hat, wurde schon zu Beginn der Bauphase Kunst auf der Baustelle groß geschrieben. Der Kunstsalon Salotto Vienna ist seit Anfang des Jahres der neue Hotspot für Kunst und Kultur in der Seestadt. Aber auch Forschung, Entwicklung und neue Mobilitätskonzepte überzeugen. Immerhin sind wir mit dem ersten in aspern Seestadt innovativ entwickelten Produkt, dem mi-bike unterwegs. Der Tesla S, unser Begleitfahrzeug, wird übrigens ebenfalls in der Seestadt nach einem neuen Carsharing-Modell bei Blitzzcar angeboten.