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Polizisten bei der Untersuchung des Fahrzeugs.

Foto: Reuters/Awad

Jerusalem - Bei einer Attacke mit einem Auto auf Fußgänger sind am Freitag in Jerusalem mehrere Menschen verletzt worden. Wie die israelische Polizei mitteilte, ereignete sich das Attentat an der Straßenbahnstrecke, die entlang der alten Grenze zwischen West- und Ost-Jerusalem verläuft.

Der Attentäter, ein junger Mann aus Ost-Jerusalem, steuerte sein Auto nach Polizeiangaben in der Nähe eines Postens der Grenzpolizei in eine Gruppe von Fußgängern. Dann sei er ausgestiegen und habe versucht, mit einem Messer auf Passanten einzustechen. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden fünf Menschen verletzt. Der Angreifer wurde nach Polizeiangaben ebenfalls schwer verletzt, als Sicherheitskräfte auf ihn schossen. Eine Polizeisprecherin sprach von einem "Terroranschlag". Unter den Opfern sind laut Polizeisprecher Micky Rosenfeld vier Grenzpolizistinnen.

In Israel finden derzeit zahlreiche Feierlichkeiten für das Purim-Fest statt. Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat sagte der Nachrichtenseite "ynet" zufolge, die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt seien erhöht worden. Jerusalem dürfe sich von dem Anschlag jedoch nicht verunsichern lassen: "Wir werden nicht zulassen, dass Terror unseren Alltag zerstört." Man werde den Terrorismus kompromisslos bekämpfen.

Die radikal-islamische Hamas lobte den Angriff der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan zufolge. Er sei die "logische Antwort auf die Verbrechen der Besatzung", hieß es.

Mit dem Anschlag am Freitag kehren alte Ängste nach Jerusalem zurück. In den vergangenen Monaten waren bereits mehrere ähnliche Attentate in Jerusalem und dem Westjordanland verübt worden. Im Oktober raste ein junger Palästinenser an einer Straßenbahnhaltestelle mit seinem Auto in eine Fußgängergruppe. Ein Baby und eine junge Frau wurden getötet, der flüchtende Attentäter wurde von einem Polizisten erschossen.

Anfang November hatte ein Palästinenser aus einem Flüchtlingslager in Ost-Jerusalem drei Grenzpolizisten überfahren und war dann mit seinem Wagen nur wenige hundert Meter von dem ersten Anschlagsort entfernt in eine Menschenmenge an einer Straßenbahnhaltestelle gerast. Dann sprang er aus seinem Wagen und schlug mit einer Eisenstange auf Passanten ein, bevor er von Sicherheitskräften erschossen wurde. Ein Polizist wurde bei dem Anschlag getötet, neun weiteren Menschen wurden verletzt.

Die Anschläge der Autofahrer lösten in Jerusalem schwere Zusammenstöße aus. Aus Sicherheitsgründen wurden vor den 24 Haltestellen der Straßenbahnlinie Betonquader aufgestellt.

(APA, 6.3.2015)