Grafik: Ubuntu

Lang hatte sich Softwarehersteller Canonical gegen die Nutzung von Systemd gestemmt. Vor etwas mehr als einem Jahr erfolgte dann aber die Entscheidung des Debian-Projekts zu Gunsten des mittlerweile von fast allen großen Distributionen genutzten Init-Systems - und damit das Umdenken bei dem Ubuntu-Hersteller. Nun wird der damals angekündigt Wechsel in die Tat umgesetzt.

Ablöse

Wie Ubuntu-Entwickler Martin Pitt in einem Mail ankündigt, sollen aktuelle Entwicklungsversionen der Distribution ab kommenden Montag von Haus aus mit Systemd starten. Damit wird das bisher von Canonical favorisierte Upstart abgelöst.

Ubuntu 15.04

Der Wechsel soll sämtliche Server- und Desktop-Varianten der Distribution betreffen. Auch bestehende Installationen sollen beim Upgrade künftig automatisch auf Systemd umgestellt werden. Tauchen keine schwerwiegenden Probleme mehr auf, soll schon das kommende Ubuntu 15.04 von Haus aus mit der neuen Software booten.

Testlauf

Pitt ruft angesichts dessen die Community zum Testen auf, um etwaige Probleme rechtzeitig ausräumen zu können. Sollten größere Schwierigkeiten auftauchen, wäre natürlich auch noch eine vorübergehende Rücknahme des Wechsels möglich.

Ausnahme

Eine Ausnahme gibt es beim Wechsel auf Systemd übrigens noch: Das für Smartphones und Tablets gedachte Ubuntu Touch wird vorerst bei Upstart verharren. Dies da man hier aus Treibergründen den Kernel von CyanogenMod / Android übernimmt, und dieser bei den meisten Geräten mit der Version 3.4 nicht neu genug ist für ein aktuelles Systemd. (apo, derStandard.at, 6.3.2015)