Das Posting, das von der FPÖ Heidenreichstein geteilt wurde, war nur wenige Stunden online.

Foto: Screenshot (09.03.2015)

Wien – Abwehrhaltung signalisiert die Geste einer jungen Frau. Auf ihrem T-Shirt prangen die Worte: "Stop muslims now" . Neben dem Foto steht: "Ich lasse mich nicht vergewaltigen um zu zeigen wie tolerant ich bin!" Via Facebook teilte Peter Immervoll, Obmann der FPÖ Heidenreichstein, den Post der deutschen Facebook-Community "Abwehr dem Linken Terror", die User aus den rechten Kreisen anspricht.

Angst davor, mit diesem Posting den Tatverdacht der Verhetzung zu erfüllen, hat Immervoll nicht. "Wenn man sich anschaut, was die ISIS macht, seh ich das Bild nicht als Verhetzung. Das Bild richtet sich ja nicht generell gegen Muslime, sondern nur gegen den radikalen Islam," sagt Immervoll und verweist auf seinen Beitext: "Gegen radikalen Islam."

Ob das Posting von der Justiz als Verhetzung eingestuft wird, vermag Alexander Pollak von SOS Mitmensch nicht zu sagen, denn bei den letzten Rechtssprechungen sei vor allem eine große Gewichtung auf den Beitext gelegt worden. Dennoch sei der Post doppelt perfide: "Der Beitrag suggeriert, dass es ein Akt der Toleranz wäre, sich vergewaltigen zu lassen – was ein haarsträubender Unsinn ist. Und es stellt Menschen allein aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit unter Vergewaltiger-Generalverdacht. Dass im Beitext dann nicht mehr, so wie im Bild selbst, von "Muslimen", sondern vom "radikalen Islam" gesprochen werde, ändere nichts an der verhetzenden Kernbotschaft. Nach wenigen Stunden wurde das Posting wieder von der Facebook-Seite der FPÖ Heidenreichstein genommen. (Sophie-Kristin Hausberger, derStandard.at, 9.3.2015)