Niamey - Die Sicherheitskräfte im westafrikanischen Land Niger haben nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen 513 Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Boko Haram getötet. Bei Kämpfen seit Anfang Februar seien auch 24 Polizisten und Soldaten ums Leben gekommen, sagte Polizeisprecher Adili Toro am späten Dienstagabend.

Die Opferzahlen konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Toro sagte, 38 weitere Mitglieder der Sicherheitskräfte seien verletzt worden. Mehr als 200 mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer seien in Polizeigewahrsam.

Ausweitung der Kampfzone

Die aus dem Nordosten des Nachbarlandes Nigeria stammenden Fundamentalisten griffen am 7. Februar erstmals Dörfer in Niger an. Zuvor hatte die Gruppe auch verstärkt Ziele in Kamerun angegriffen. Die Regionalisierung des Konflikts in den vergangenen Monaten hat dazu geführt, dass die Terrororganisation nunmehr nicht nur von Nigeria bekämpft wird, sondern auch von den Armeen aus Kamerun, Niger und dem Tschad. Zuletzt erlitt Boko Haram mehrere militärische Niederlagen.

Boko Haram versprach der im Irak und in Syrien aktiven Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) am Wochenende bedingungslose Gefolgschaft. Manche Experten sehen in dem Treueschwur einen Versuch Boko Harams, sich trotz militärischer Niederlagen neue Gefolgschaft zu sichern. (APA, 11.3.2015)