Wien - Die Wahrheit ist: Edel, hilfreich und gut bringt im Frauengefängnis JVA Tempelhof nicht viel. Im Kittchen ist kein Platz mehr, Resozialisierung total out. Neuzugänge haben es am schwersten, das muss Häfenschwester Bea (Gisa Zach) schnell erkennen und auch, dass im Gefängnis kein Mensch besser wird. So dauert es auch nicht lange bis zur ersten Gruppenschlägerei. Zu sehen in zehn Folgen der RTL-Serie "Block B" ab Donnerstag, 21.15 Uhr.

Foto: RTL

Dass zwischen "Block B" und der ersten Folge des RTL-Dauerbrenners "Hinter Gittern" nicht nur 18 Jahre liegen, sondern auch die derzeit stilprägende Häfenelegie "Orange Is the New Black", ist kaum zu übersehen. Zugegriffen wird auf daraus bekannte Prototypen: kriminalferne Neue, brutale Regentin, pestige Vorgesetzte, liebe Vollzugsbeamtin, gemeine Lesbe etc.

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Auf Schattierungen und Erzählschärfe wie in der Netflix-Serie wird allerdings weitgehend verzichtet, dafür eine enervierende Dauermusikbeschallung, ausgiebiger Gebrauch schmutziger Bezeichnungen weiblicher Körperteilen für Personen und sinnlose Gewaltszenen. Ergibt insgesamt: eher keine Begnadigung. (prie, derStandard.at, 11.3.2015)

RTL-Trailer zur Serie "Block B".
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