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"Die Zerstörung war total", fasst Entdecker Paul Allen den Zustand des Wracks zusammen.

Foto: APA/EPA/PAUL G. ALLEN

Manila - Der US-Milliardär Paul Allen hat am Freitag auf seiner Website Videoaufnahmen des berühmten japanischen Schlachtschiffs "Musashi" veröffentlicht, das im Zweiten Weltkrieg von der US-Marine versenkt worden war. Auf den erstaunlich scharfen Aufnahmen des völlig zerschmetterten Wracks sind riesige Geschütztürme und Propeller zu sehen.

Musashi (武蔵) Expedition

Zudem zeigen die Bilder einen von einem Torpedo beschädigten Rumpfteil und eine im Schlamm liegende Tragfläche. An den rostigen Wrackteilen kleben Korallen und Seepocken, aus den Trümmern eines Flugzeugkatapults mit japanischer Beschriftung kriecht ein Aal.

Historischer Hintergrund

Die 263 Meter lange "Mushashi" war mit ihrem Schwesterschiff "Yamato" eines der größten und am stärksten bewaffneten Schlachtschiffe, die jemals gebaut wurden. Sie war am 29. Oktober 1944 am Höhepunkt der Schlacht im Golf von Leyte von US-Flugzeugen bombardiert und versenkt worden. Die Schlacht, in der die US-Marine zusammen mit australischen Kriegsschiffen die Japaner besiegte, gilt als größte Seeschlacht des Zweiten Weltkriegs.

In dem Wrack sollen sich auch die sterblichen Überreste von mehr als tausend Besatzungsmitgliedern befinden - fast die Hälfte der Menschen, die damals an Bord des Schiffs waren. In den Videos, die auf Allens Internetseite zu sehen sind, sind jedoch keine sterblichen Überreste zu erkennen.

Lange Suche von Erfolg gekrönt

Allen hatte jahrelang nach dem Wrack gesucht und es in der vergangenen Woche endlich gefunden. Der Mitbegründer des Softwarekonzerns Microsoft spürte das Wrack in einem Kilometer Tiefe am Grund der Sibuyan-See, einer Meerenge im Zentrum der philippinischen Inseln, auf. Begeisterte Historiker verglichen die Entdeckung mit dem Fund der "Titanic".

"Ich denke, wir überbringen der Welt etwas Bedeutungsvolles", sagte der Kapitän von Allens Jacht, Yannick Olson, über die Bilder, die von einem unbemannten Mini-U-Boot aufgenommen wurden. Die Wrackteile der "Musashi" liegen in einem riesigen Trümmerfeld und teilweise unter Schlamm begraben. "Es ist ziemlich klar, dass es nicht in einem Teil auf dem Boden gelandet ist", sagte Olson. "Die Zerstörung war total." (APA/red, derStandard.at, 13.3. 2015)