Teheran - Ein Sohn des ehemaligen iranischen Präsidenten Ali Akbar Hashemi-Rafsanjani ist zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der 45-jährige Mehdi Hashemi sei wegen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der "nationalen Sicherheit" sowie wegen Betrugs und Veruntreuung schuldig gesprochen worden, sagte ein Justizsprecher am Sonntag.
Neben der Haftstrafe verhängte das Gericht demnach eine Geldstrafe sowie ein Verbot der politischen Betätigung. Die Höhe der Geldstrafe wurde nicht genannt. Hashemis Anwalt kündigte an, sein Mandant werde in Berufung gehen. Dafür hat er 20 Tage Zeit.
Exil in Großbritannien
Hashemi war einer der Unterstützer der sogenannten Grünen Bewegung um die reformorientierten Kandidaten der Präsidentschaftswahl 2009, Mir-Hossein Mussawi und Mehdi Karubi. Hashemi unterstützte damals vor allem Mussawi und wurde beschuldigt, an Demonstrationen gegen die Wiederwahl des Konservativen Mahmoud Ahmadinejad teilgenommen zu haben. Nachdem ihm eine Festnahme angedroht worden war, ging Hashemi ins Exil nach Großbritannien. 2012 kehrte er in den Iran zurück und wurde festgenommen. Drei Monate später kam er gegen Zahlung einer Kaution frei.
Der Name des Geschäftsmannes tauchte vor rund zehn Jahren im Zusammenhang mit zweifelhaften Geschäften mit dem norwegischen Ölkonzern Statoil und dem französischen Ölkonzern Total auf. Die Firmen werden verdächtigt, Schmiergeldzahlungen für den Zugang zu iranischen Ölreserven geleistet zu haben. Hashemi hatte damals einen verantwortlichen Posten im Ölgeschäft. Wenn die 15-jährige Haftstrafe in der nächsten Instanz bestätigt wird, ist es die bisher höchste Strafe für ein Mitglied einer derart einflussreichen Familie im Iran.
Rafsanjani war von 1989 bis 1997 Staatspräsident und zählt heute zum reformorientierten Lager. Seine Tochter Faeseh Hashemi wurde wegen "Propaganda gegen die Regierung" ebenfalls festgenommen und 2012 zu sechs Monaten Haft verurteilt. (APA, 15.3.2015)