DiTech-Gründer Izdebski mit seiner Frau Aleksandra - vor der Insolvenz hielt der Elektronikhändler bei 20 Filialen und 300 Mitarbeitern.

Foto: DiTech

Die vergangenen zwölf Monate waren für Damian Izdebski eine Achterbahnfahrt: Vor rund einem Jahr musste der Elektronikhändler DiTech, den Izdebski mit seiner Frau Aleksandra 1999 gegründet hatte, Konkurs anmelden. Das eigene Unternehmen mit Millionen Umsätzen, 20 Filialen und 300 Mitarbeiter war dahin. Izdebski schrieb daraufhin auf seinem öffentlich zugänglichen Facebook-Profil, er sei ein "Unternehmer auf der Suche nach einer neuen Idee für ein Lebenswerk" und reiste ins Silicon Valley, um sich inspirieren zu lassen. Vor einigen Wochen stellte er dann das Ergebnis seiner Überlegungen vor: Mit "Techbold" will Izdebski erneut die IT-Branche aufmischen, diesmal spezialisiert er sich auf Gerätereparaturen.

#StartupAgain

Die gesammelten Erfahrungen hat der DiTech-Gründer jetzt in einem neuen Buch zusammengefasst. Mit "Meine besten Fehler - #startupagain" will Izdebski einen "persönlichen Ratgeber für Unternehmer" präsentieren. Am kommenden Freitag um 16 Uhr wird er das Buch im Franziskoner Kloster im ersten Wiener Gemeindebezirk vorstellen, Außenminister Sebastian Kurz, der auch für Integrationsagenden zuständig ist, wird die Begrüßungsrede halten. Denn Izdebskis Karriere ist auch eine Erzählung über Integration: Der gebürtige Pole kam 1992 im Alter von 16 Jahren nach Österreich, wo er später maturierte und ein Studium begann.

Kultur des Scheiterns

Izdebski will mit seinem Buch dazu beitragen, eine neue "Kultur des Scheiterns" zu etablieren. Bereits nach der DiTech-Insolvenz hatte sich der Unternehmer darüber beklagt, dass einem Misserfolge in Österreich oft lange nachhängen und die eigentliche Erfolgsstory in den Schatten stellten. Das sei konträr zur Lebensphilosophie in den USA, wo Scheitern ein akzeptabler Vorgang sei, der sogar positiv gesehen werden kann. Das will Izdebski auch vermitteln: "Zum Unternehmertum gehört das Scheitern einfach dazu." Denn durch Fehler könne man sich weiterentwickeln.

"Nichts für Unterlasser"

Der Unternehmer will in seinem 116 Seiten starken Ratgeber auch vermitteln, dass man sich selbst nicht im Weg stehen darf. Das Buch sei "nichts für notorische Unterlasser", schreibt Izdebski. Auch gegenüber DER STANDARD wies der DiTech-Gründer darauf hin: "Wer den Kopf in den Sand steckt, kann nur ersticken." (fsc, derStandard.at, 16.3.2015)