Wien - Armenien hat sich für den 60. Eurovision Song Contest etwas Besonderes einfallen lassen: Die sechsköpfige Formation Genealogy umfasst Mitglieder von allen Kontinenten mit armenischen Wurzeln. Sie werden am 19. Mai im ersten Semifinale versuchen, mit "Don't Deny" diese Hürde zu meistern und in das Finale vorzustoßen. In der noch kurzen ESC-Geschichte des Landes gelang dies bis auf einmal immer.

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Armeniens Beitrag: "Don't Deny" von Genealogy.
Foto: APA/RUBEN MARTIROSYAN / HANDOUT

In Wien werden Tamar Kaprelian (USA), Vahe Tilbian (Äthiopien), Essai Altounian (Frankreich), Stephanie Topalian (Japan), Mary-Jean O'Doherty Vasmatzian (Australien) und Inga Arshakian an den Start gehen. Arshakian kennt das Gefühl, sich dem Gesangswettbewerb zu stellen, bereits, hat sie doch mit ihrer Schwester Anush 2009 beim Song Contest den zehnten Platz erreicht. Das Duo hat auch mehrere Alben veröffentlicht und in Armenien mit einer traditionell angehauchten Performance etliche Erfolge gefeiert.

Genealogy geht es nun aber betont vielfältig an: Die von Armen Martirosyan komponierte und mit einem Text von Inna Mkrtchyan ausgestattete Nummer "Don't Deny" rückt die sechs Sänger gleichermaßen in den Fokus, wobei die unterschiedlichen Stimmen und Stile durchaus harmonieren. Von zart gehaucht bis kraftvoll und rau reicht die Bandbreite, während der Song, der als romantische Ballade beginnt, immer stärker in Richtung Pop-Rock-Crossover marschiert. Dass man am Ende vielleicht ein bisschen viel will, was Gesangstechniken und instrumentale Spielereien betrifft, stört insofern, als der Refrain dadurch zerfahren wirkt. Dafür erhält jeder seinen kurzen Moment im musikalischen Rampenlicht. (APA)