Linz - Nach der erstmaligen, großflächigen "Eroberung" der Stadt im Vorjahr, sucht die Ars Electronica auch 2015 die Festivalbegegnung im öffentlichen Raum. Konkret wird das ehemalige Post-Logistik-Zentrum - mit einer Fläche von gut 100.000 Quadartmetern - im Linzer Bahnhofsviertel von 3. bis 7. September zum temporären Stadtlabor. Wie genau das neue Areal im Herzen der Stahlstadt - neben den üblichen Locations AEC, Lentos, Brucknerhaus, Kulturquartier, Central und Hauptplatz - bespielt werden soll, sei noch "Work in Progress", so Festival-Leiter Gerfried Stocker.

Roboter in Städten

Fix ist hingegen bereits der thematische Schwerpunkt: Unter dem Titel "Post City - Lebensräume für das 21. Jahrhundert" geht man der Frage nach, wie unsere künftigen Städte beschaffen sein werden, wenn in den Fabriken mehr Roboter als Menschen arbeiten, alles intelligent miteinander vernetzt ist, die Autos autonom fahren und die Post per Drohne zugestellt wird. Und was es etwa für die künftigen Megacitys - vor allem jene an den Küsten - bedeutet, wenn der Klimawandel endgültig seine Wirkung entfaltet.

In der für die Ars typischen Verbindung von Kunst, Technologie und Gesellschaft greift man damit die Entwicklung eines bereits begonnen "Rethinkings" des urbanen Lebensraumes auf. Die "Post City" im ehemaligen Post-Zentrum als Thinktank für neue Architekturen und gesellschaftliche Organisationsformen, die den Veränderungen gewachsen sind.

Strukturiert ist das Festival in vier Themenkreise: Bei "Future Mobility" geht es um die Mobilität von Mensch, Gütern und Daten. "Future Work" stellt die Job-Frage nach der Krise und analysiert die Rollenverteilung von Mensch und Maschine. "Future Citizens" befasst sich mit dem Zusammenleben zahlreicher werdender Städter, "Future Resilience" mit den vielen möglichen Gefahren für die Ballungsräume - von Überwachung bis Klimawandel. (mro, DER STANDARD, 18.3.2015)