Washington - Im US-Bundesstaat Missouri ist ein wegen Mordes verurteilter 74-Jähriger hingerichtet worden, der an einem schweren Hirnschaden litt. Nach Angaben der Strafvollzugsbehörden wurde Cecil Clayton nach der Verabreichung der Giftspritze am Dienstag um 21.21 Uhr (Ortszeit, 3.21 Uhr MEZ) für tot erklärt. Er war wegen Mordes an einem Polizisten im Jahr 1996 verurteilt worden.

Clayton hatte 1972 einen schweren Arbeitsunfall an einer Kreissäge und musste sich einer komplizierten Hirnoperation unterziehen. Dabei wurde ihm ein Teil des Frontallappens entfernt, der zum Großhirn gehört. Claytons Anwälte hatten vor Gericht argumentiert, dass sich das Leben und die psychische Verfassung ihres Mandanten nach dem Vorfall stark veränderte. So habe er Halluzinationen und Depressionen bekommen sowie unter Schizophrenie und Wutanfällen gelitten. Ihn ohne weitere Anhörung hinzurichten, habe gegen die Verfassung, die Gesetze Missouris und die menschliche Würde verstoßen, erklärte seine Anwältin Elizabeth Unger Carlyle in einer Mitteilung.

Das Gericht wies jedoch die Argumentation zurück, dass Clayton wegen seiner psychischen Verfassung nicht hingerichtet werden könne. Rund eine Stunde vor der vollstreckten Hinrichtung lehnte der Supreme Court die letzten Einsprüche gegen die geplante Exekution ab. (APA, 18.3.2015)